Die Spiegelreisende - Die Verlobten des Winters

 

Autor/in: Christelle Dabos
Verlag: Insel
Seitenzahl: 535
Erscheinungsdatum: 10.03.2019
Zeitraum: 26.10.2020 - 31.10.2020
Bewertung: 2 Sterne
Band der Reihe: 1/4

Inhalt:
Am liebsten versteckt sie sich hinter ihrer dicken Brille und einem Schal, der ihr bis zu den Füßen reicht. Dabei ist Ophelia eine ganz besondere junge Frau: Sie kann Gegenstände lesen und durch Spiegel reisen. Auf der Arche Anima lebt sie inmitten ihrer riesigen Familie und kümmert sich hingebungsvoll um das Erbe der Ahnen. Bis ihr eines Tages Unheilvolles verkündet wird: Ophelia soll auf die eisige Arche des Pols ziehen und einen Adligen namens Thorn heiraten. Was hat es mit der Verlobung auf sich? Wer ist der Mann, dem sie von nun an folgen soll? Und warum wurde ausgerechnet sie, das zurückhaltende Mädchen mit der leisen Stimme, auserkoren? Ophelia ahnt nicht, welche tödlichen Intrigen sie auf ihrer Reise erwarten, und macht sich auf den Weg in ihr neues, blitzgefährliches Zuhause.

Meine Meinung zum Buch (spoilerfrei):

Das Buch startete eigentlich ganz vielversprechend, wurde dann aber unglaublich langweilig und ich konnte die Protagonisten leider überhaupt nicht leiden. Auch die Handlung war leider nicht so, wie ich mir das erwünscht hätte.

Als ich mir den Klappentext und die ersten Seiten des Buches durchgelesen hatte, hatte ich wirklich grosse Hoffnungen und Vorstellungen, was mich alles erwarten könnte. Die mutige Protagonistin Ophelia, die in ein fremdes Land verheiratet wird und den mysteriösen Mann nicht so leicht durchschauen kann. Ich habe mir wirklich viele möglichen Optionen ausgemalt, von denen aber keine so eingetreten ist. Im Nachhinein bin ich so enttäuscht, weil das Potenzial für die Geschichte wirklich riesig war.

Angefangen hat es mit den Protagonisten, mit denen ich nicht warm wurde. Ophelia fand ich zuerst echt cool und unkonventionell. Sie ist anders als andere Protagonistinnen und zeichnet sich deshalb aus. Doch mit der Zeit wurde Ophelia wirklich anstrengend. Sie konnte ihre Meinung einfach nicht offen sagen, was mich sehr genervt und gestört hat. Wäre sie doch nur ein bisschen kommunikativer!

Thorn, der mysteriöse Verlobte von Ophelia, war leider auch ganz anders als gedacht. Normalerweise hätte ich erwartet, dass hinter dem verschlossenen Nordmann eine gute Seele steckt, doch das hat man nicht wirklich gesehen. Es war unfassbar schade, dass aus diesem Charakter nicht viel mehr gemacht wurde. Denn Thorn war mir absolut nicht sympathisch. Im Umgang mit seinen Mitmenschen sehr kalt und unbarmherzig. Leider auch mit Ophelia nicht anders. Die erhoffte Liebesgeschichte hat für mich keinerlei Gefühle transportieren können. Obwohl etwas angedeutet wurde, war das nicht greifbar und emotionslos.

Auch Thorns Tante war merkwürdig. Bei ihr hatte ich das Gefühl, nie zu wissen, was sie als nächstes macht oder sagt. Im einen Moment war sie gemein, im anderen wieder liebevoll und nett. Sie hat Ophelia ausgenutzt und direkt wieder als Schwiegertochter bezeichnet. 

Ich mochte niemanden in diesem Buch und damit habe ich dann immer unglaublich viele Probleme. Denn so kann ich keine Gefühle und Sympathien aufbauen. Es bleibt eine Distanz, was ein eindeutig negativer Punkt ist.

Die Handlung hat noch spannend gestartet und wurde dann immer langweiliger und an den Haaren herbeigezogen. Zuerst wurde Ophelia verheiratet, musste ihre Welt verlassen und kam in ihre neue Heimat. Doch dann spätestens mit den Ereignissen am Hofe wurde es verrückt und sinnlos. Ein hin und her ohne Ziel oder Spannung, das mich so gelangweilt hat, dass ich am Ende die Seiten nur noch überflogen habe. Wirklich schade, doch ich hatte auch das Gefühl, die Welt gar nicht zu kennen und den Grund für Handlungen gar nicht zu kennen.

Insgesamt definitiv ein Flop für mich, der leider nur ⭐️⭐️Sterne von mir erhält. Ich kann mich noch nicht festlegen, ob ich weiterlesen möchte oder nicht, denn ich habe nicht wirklich das Gefühl, dass die Geschichte sich noch grundlegend verändern wird.