Montag, 21. April 2025

Vengeance of the pirate queen

Autor/in: Tricia Levenseller
Verlag: Blanvalet
Seitenzahl: 416
Erscheinungsdatum: 19.02.2025
Zeitraum: 03.04.2025 - 18.04.2025
Bewertung: 4 Sterne
Band der Reihe: 3/3

Inhalt:
Die Piratenkönigin Alosa hat ihre Assassinin Sorinda beauftragt, einige ihrer vermissten Spione zu retten. Doch dafür muss diese mit Pirat Kearan als Steuermann vorliebnehmen – aber wie soll man auf einem Schiff einem Freibeuter entgehen, der einem nicht von der Seite weicht und auch noch so verflucht attraktiv ist? Als die Crew der Vengeance versehentlich den König der Tiefe erweckt, müssen Sorinda und ihre Mannschaft dessen Armee aus Untoten aufhalten, die über die Welt hereinzubrechen droht. Oder werden sie sich bald selbst zu den lebenden Toten gesellen?

Meine Meinung zum Buch (spoilerfrei):

Mit Vengeance of the Pirate Queen liefert Tricia Levenseller ein fulminantes Finale ihrer Piratinnen-Reihe, das vor allem eins beweist: Neben Alosa gibt es noch eine zweite Heldin, die mühelos das Ruder übernehmen kann. Sorinda, die bisher im Schatten agierende Assassinin, rückt ins Rampenlicht – und das mit Wucht, Gefühl und jeder Menge Klingenarbeit.

Sorinda ist keine klassische Protagonistin – kühl, kontrolliert, tödlich. Doch hinter dieser Fassade verbirgt sich eine Figur voller innerer Konflikte. Sie kämpft nicht nur mit untoten Kreaturen, sondern auch mit der eigenen Vergangenheit und den aufkeimenden Gefühlen für Kearan. Ihre Wandlung ist glaubhaft und mitreissend erzählt. Besonders ihr Leitspruch „Du kannst keine Angst vor der Dunkelheit haben, wenn du selbst das Monster bist“ verleiht der Figur Tiefe und Tragik – und macht deutlich, dass in dieser Geschichte mehr steckt als blosse Action. Die Dynamik zwischen Sorinda und Kearan ist ein Highlight: knisternd, humorvoll, aber auch berührend. Ihre Wortgefechte sorgen für Leichtigkeit, während ihre Annäherung emotional unterfüttert ist. Nichts geht zu schnell, nichts wirkt gezwungen – das Zusammenspiel der beiden fühlt sich natürlich an, auch wenn Sorinda sich lange gegen ihre Gefühle sträubt. Gleichzeitig überrascht der Fantasyanteil mit Kreativität und Tempo: Von geheimen Missionen über gefährliche Tiefsee-Monster bis hin zur Armee der Untoten bleibt es spannend – und ja, manchmal auch angenehm überdreht.

Erzählt wird – wie bei den Vorgängerbänden – aus der Ich-Perspektive, diesmal jedoch aus Sorindas Sicht. Anfangs mag das für Fans von Alosa ungewohnt sein, doch schnell überzeugt der Perspektivwechsel. Die Autorin bleibt ihrem Stil treu: flotte Dialoge, starke weibliche Figuren, eine Prise Romantik und ganz viel Seefahrerflair. Auch wenn der Tiefgang manchmal etwas zugunsten der Unterhaltung zurücktritt, ist das bei einem Romantasy-Abenteuer dieser Art absolut passend.

Vengeance of the Pirate Queen ist ein würdiger Abschluss der Reihe, der einer lange unterschätzten Figur endlich die verdiente Bühne gibt. Die Geschichte ist spannend, humorvoll, romantisch – und vor allem: piratig.

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