Samstag, 28. Januar 2023

Spicy Noodles - Der Geschmack des Feuers

Autor/in: Marie Grasshoff
Verlag: Lübbe
Seitenzahl: 480
Erscheinungsdatum: 30.09.2022
Zeitraum: 24.01.2023 - 28.01.2023
Bewertung: 2.5 Sterne
Band der Reihe: 2/3


Inhalt:
Da ihn alle New Yorker Universitäten abgelehnt haben, muss Toma notgedrungen im Restaurant seines Großvaters Shiro arbeiten. Über Shiros Geschichten kann er nur den Kopf schütteln. Ihre Familie, so behauptet er, stamme von einem shintoistischen Feuergott ab und ein paar schlichte Essstäbchen in ihrem Besitz seien magische Gegenstände! Statt der Legende nachzugehen, macht Toma lieber der Stammkundin Akari schöne Augen. Als jedoch finstere Gestalten auftauchen und kurz darauf die Stäbchen gestohlen werden, beginnt Toma zu zweifeln. Gemeinsam mit Akari macht er sich an die waghalsige Verfolgung der Diebe - nicht ahnend, dass sie damit in einen jahrhundertealten Krieg hineingezogen werden.

Meine Meinung zum Buch (spoilerfrei):

Der zweite Band der Food Universe Reihe hat mich schon von Anfang an sehr neugierig gemacht. Ich finde Marie Grasshoffs Bücher immer wahnsinnig interessant und total aussergewöhnlich. So war es auch bei Spicy Noodles. Dennoch konnte es mich nicht ganz überzeugen, was an verschiedenen Punkten lag.

Die Welt lernte man bereits im ersten Band der Food Universe Reihe kennen. Mich faszinierte das Konzept von Göttererben und ihren Fähigkeiten und ich wollte unbedingt herausfinden, was es mit Toma und seinem Grossvater auf sich hat. Auch wenn man also die Grundzüge der Geschichte kannte und Protagonisten aus dem ersten Band immer wieder zur Sprache kamen, war es doch ein ganz neues Kennenlernen von verschiedenen Gruppierungen. Hier fühlte ich aber bereits die Distanz zur Geschichte, da sie mich irgendwie schon mit ihrem Aufbau nicht vollkommen in ihren Bann ziehen konnte. Mir fehlte die Tiefe und der grössere Umfang der Geschichte, da die ganzen Gruppierungen hier ziemlich schnell auf den Plan gerufen worden waren und auch schnell wieder abgehandelt wurden. Für mich war auch nicht alles komplett logisch nachvollziehbar und ich hätte mir gerne mehr Einblicke ins Leben von verschiedenen Erben gewünscht. Was ich aber sehr interessant fand, war die kulturelle Vielfalt und das Umfeld, das hier gezeigt wurde. Auch wenn ich nicht speziell interessiert an Japan bin, fand ich die kulturellen Aspekte wahnsinnig spannend und gut in die Geschichte eingebaut.

Die Protagonisten waren tatsächlich das grösste Problem, das ich mit dem Buch hatte. Ich konnte weder mit Toma noch mit Akari gross etwas anfangen, da sie mir beide emotional zu weit weg waren. Aber beginnen wir erst mit Toma, dem Hauptprotagonisten in Spicy Noodles. Toma hat es nicht leicht in seiner Familie, da er schon zu Beginn von seinen Eltern auf die Strasse gesetzt wird und daraufhin zu seinem verrückten Grossvater ziehen muss. Er musste einige Dinge über sich und sein Erbe herausfinden und gleichzeitig lernen, damit umzugehen. Ich habe den Draht zu Toma einfach nicht finden können, da ich ihn als Charakter leider sehr uninteressant fand und sein Handeln nicht ganz nachvollziehen konnte. Er war ein ziemlicher Feigling, der sich immer wieder versteckt und zurückgezogen hat, gleichzeitig war er aber auch noch blind vor Liebe und hat keine seiner guten Charakterzüge zeigen können. Ich mochte es nicht, wie er gehandelt hat und dann doch wieder aus purem Glück weitergekommen ist. Auch Akari und die mit ihr verbundene Liebesgeschichte hat mich vollkommen kalt gelassen. Ich konnte die beiden nicht miteinander in Verbindung setzten, da sie für mich von ihrer Reife her einen riesigen Unterschied darstellten. Während Akari eine gestandene Frau mit einem respektablen Job ist und schon viel durchmachen musste, ist Toma ein grüner Junge, der keine Ahnung vom Leben hat und naiv in gefährliche Situationen stolpert. Alleine diese Tatsache hat die beiden für mich so stark voneinander getrennt, dass ich sie zusammen als Liebespaar wahnsinnig komisch fand. Auch auf emotionaler Ebene hat mir dies gar nichts geboten und somit haben mir die Gefühle für die Protagonisten auch in diesem Punkt gefehlt. Die weiteren Protagonisten waren ganz ok, sind aber nicht speziell nennenswert.

Die Handlung war ein weiterer Punkt, der leider nur so mittelmässig war. Es ist leider lange fast nichts passiert und es wurde sich zu sehr auf die nicht gut umgesetzte Beziehung zwischen Toma und Akari fokussiert. Somit hat mich das Buch auch einfach nicht packen können und auch als es dann mehr fahrt aufgenommen hat, war es nicht spannend genug. Mir fehlte auch hier wieder die logische Erklärung für die Auflösung am Ende, da Toma plötzlich gefühlt alles konnte und ohne viel Training dominiert hat. Die Geschichte hat sich ziemlich gezogen, das konnte ich auch nach dem Showdown spüren, als die Geschichte verhältnismässig lange bis zum Ende noch gezogen wurde.

Insgesamt war Spicy Noodles leider nicht ganz das düstere, brutale Fantasywerk, das ich mir erhofft habe. Besonders die Charaktere fand ich eher schwach und auch die Story konnte mich neben ihrer Einzigartigkeit auch nicht mit viel Spannung überzeugen. Deshalb erhält dieser zweite Band leider nur 2.5 Sterne von mir.

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