Samstag, 30. März 2024

Hexenkrone

Autor/in: Catherine Doyle, Katherine Webber
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 560
Erscheinungsdatum: 11.01.2024
Zeitraum: 20.03.2024 - 29.03.2024
Bewertung: 3.5 Sterne
Band der Reihe: 2/3

Inhalt: 
Nach ihrem Sieg gegen Willem Rathbone regieren die Zwillingsschwestern Rose und Wren gemeinsam über Eana. Doch nicht jeder im Königreich ist glücklich darüber, dass nun Hexen an der Macht sind. Diplomatin Rose versucht, auf einer Rundreise die Herzen ihrer Untertanen zu gewinnen. Doch dann taucht plötzlich ein Botschafter aus einem lange verloren geglaubten Wüstenkönigreich auf und bittet Rose um Hilfe. Was sie in der Wüste findet, stellt ihre Loyalität auf eine harte Probe. Die rebellische Hexe Wren macht sich auf die Suche nach ihrer Großmutter Banba. Die Spur führt ins Nachbarreich Gevra. König Alarik ist bereit, Banba im Tausch gegen einen so mächtigen wie tödlichen Zauberspruch freizulassen. Wren willigt ein – mit ungeahnten Folgen für ganz Eana.

Meine Meinung zum Buch (spoilerfrei):

Hexenkrone war eine spannende Fortsetzung, die mir gut gefallen hat und die die beiden Hexenschwestern wieder in den Fokus gerückt hat. Die Geschichte baute einen grösseren Kontext auf und zeigte Gefahren auf, die in den weiteren Bänden noch spannend werden. Dies hat mich sehr gut unterhalten.

Die Welt der beiden Schwestern Rose und Wren zeigte sich hier wieder sehr feindselig gegenüber den Hexen und ihren Herrschern, die zu dieser Gruppe dazugehören. Die beiden hatten einen schwierigen Stand und müssen sich gleichzeitig gegen Feinde nach aussen und Feinde im eigenen Land behaupten. Die Welt an sich hatte aber einiges zu bieten und hat auch viel in der Geschichte gezeigt. Dazu hätte ich mir wirklich gerne eine Karte gewünscht, da man manchmal fast den Überblick verloren hat. Sie hatte viele magische Facetten, die hier auch neu eingeführt wurden. Das alles war sehr faszinierend und konnte mich packen. Auch der Schreibstil der Autorin, der sehr locker und leicht war hat mich wieder überzeugen können.

Rose und Wren waren noch immer Zwillinge, die grosse Gegensätze darstellten. Dennoch haben beide eine grosse Entwicklung durchgemacht, die sie näher zueinander geführt hat. Sie konnten nun gemeinsam die Herrschaft über ihr Reich übernehmen und Entscheidungen für ihr Volk treffen. Schnell trennten sich aber auch die Wege der Schwestern, die beide vor ganz unterschiedliche Herausforderungen gestellt wurden. Wren, die wilde und unberechenbare Hexe, ist mal wieder ausgebrochen, um auf ihr eigenes Abenteuer zu gehen. Ihr Wunsch, ihre Grossmutter zu retten, war schliesslich so gross, dass sie in einer Nacht- und Nebelaktion Rose verlassen und über die grosse See gesegelt ist. Dort erwarteten sie grosse Gefahren und Erkenntnisse, die nicht einfach waren. Wren musste lernen, dass Magie ihren Preis hat und jede Entscheidung Konsequenzen mit sich zieht. Diese Lehren waren schmerzhaft und haben sie nachhaltig geprägt. Noch immer hat sie aber mit ihrem aussergewöhnlichen Mut und ihrer Unerschrockenheit überzeugen können. Die unsichere und nette Rose hat sich ebenfalls sehr weiterentwickeln können. Auch sie geriet in gefährliche Situationen und musste schwierige Entscheidungen treffen. Rose hat ihre Stimme und ihre Unabhängigkeit gefunden, konnte sich endlich durchsetzen. Sie hat ihre Naivität verloren und wurde mit ihrer gütigen Art zu einer wahrhaft würdigen Anführerin. Trotz ihrer Unterschiede haben also Rose und Wren ihre Eigenschaften sehr ergänzend zueinander gefunden, welche ein tolles Team abgebildet haben. Ich mag das Schwesterngespann und lese sehr gerne noch mehr von den beiden und ihren Gefährten. Ich fand es sehr positiv, dass die Liebesgeschichten nicht im Zentrum standen und dennoch ihren Platz bekamen. Ich bin aber auch noch nicht ganz sicher, in welche Richtung sie gehen werden und bin sehr gespannt auf die jeweiligen Entwicklungen. 

Die Geschichte hat sehr geschickt mit den beiden Protagonistinnen und ihren Perspektiven gespielt. Immer wieder hat das eine Kapitel mit einem Cliffhanger geendet, nur um dann von einem anderen abgelöst zu werden. Auch gekreuzt haben sich die Geschichten ab und zu, was die Verbindung zwischen den beiden wiederum gestärkt hat. Es ist in beiden Perspektiven einiges an Handlung passiert, jedoch war dies nichts im Vergleich zum ersten Band, der mit dem Schwestern-Kontrast noch viel mehr Spannung erzeugen konnte. Was mich allerdings sehr überrascht hat, war das Ende der Geschichte, das auf weitere Bücher hindeutete, wobei ich eigentlich erwartet hätte, dass Hexenkrone der Abschluss einer Dilogie sein wird. Ich freue mich aber sehr auf weitere Bücher mit Rose und Wren und bin gespannt zu erfahren, wie sie mit den neuen Herausforderungen umgehen werden.

Insgesamt war Hexenkrone eine überzeugende Fortsetzung, die den beiden Schwestern und ihrer Geschichte wieder gerecht wurde. Auch wenn die Handlung für meinen Geschmack noch spannender und ereignisreicher hätte sein dürfen, hat sie mich gepackt und ich vergebe ganz gute 3.5 Sterne für dieses Buch.

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