Ich habe mich lange auf etwas neues von Jennifer L. Armentrout gefreut, da ich schon viele ihrer Bücher gerne gelesen habe. Sie schafft es immer wieder, mich in neue Welten zu entführen und mit ihren Büchern zu packen. Trotz ein paar Startschwierigkeiten hat mir auch Ruin & Wrath gut gefallen und unterhalten.
Die magische Welt, die die Autorin erschaffen hat, begeisterte mich auch hier schon im Prolog. Bereits dort wurde Calista mit ihren magischen Fähigkeiten eingeführt und man lernte sie als kleines Mädchen im Waisenhaus kennen. Die weiteren übernatürlichen Kreaturen der Welt haben mich sehr fasziniert und neugierig gemacht. Gerne hätte ich mehr über die Hochgeborenen und deren Einordnungen erfahren und wäre noch mehr in die Welt abgetaucht. Allgemein war die Welt sehr vielversprechend, konnte aber leider nicht das ganze Potential ausschöpfen. Die Welt präsentierte sich als düstere Fantasywelt mit viel High-Fantasy, was nicht immer so ganz einfach ist. Sie wird vom äusserlichen Bild her dominiert von Zerstörung, Krieg und Gefahren, die tödlich enden können. Es ist eine grausame Welt, die nicht viel Schönes für Calista zu bieten hat. Durch den sehr bildhaften Schreibstil der Autorin konnte sie mich direkt in diese Welt hineinziehen. Auch auf Gefühlsebene schaffte sie es, diese gefährliche und düstere Stimmung zu transportieren. Dies hat mir wirklich gut gefallen und finde, dass dies eine Stärke ist, die ihre Bücher immer wieder auszeichnet.
Calista ist eine Protagonistin, mit der ich etwas meine Probleme hatte. Sie war nicht direkt sympathisch und ich brauchte meine Zeit, um sie wirklich mögen zu können. Sie ist eine starke und entschlossene Heldin, die mir aber manchmal etwas zu verschlossen war. Ich habe ihre Gefühle nicht ganz so fühlen können. Auch ihr Gegenpart Thorne hatte die gleichen Schwächen. Ihre Verbindung war mir zu oberflächlich und es war wirklich schwierig, diese Gefühle zwischen den beiden entflammen zu lassen. Bei Thorne wusste man nie so ganz, was er denkt und welche Ziele er verfolgt. Er war ein sehr mysteriöser Typ, der aber trotzdem faszinierend war. Die Enemies-to-lovers Thematik hat auch hier schliesslich wieder gezogen und mich doch noch packen können.
Leider war die Handlung nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Man wurde in die neue Welt hineingeworfen und irgendwie hat die Autorin es verpasst, mit einer spannenden Handlung ziehen zu können. Es wurde besser mit der Zeit und hat mich dann auch gepackt, allerdings fand ich den Spice im Buch wirklich störend. Viel zu oft ging es nur um Sex und körperliche Anziehungen. Dieses Thema hat alles andere überlagert und ich fand es so schade, dass es so oberflächlich blieb. Die Handlung des Buches hat unter diesen Umständen gelitten und konnte mich einfach nicht ganz überzeugen.
Insgesamt war Ruin and Wrath leider eine kleine Enttäuschung für mich. Ich konnte mit den erotischen Szenen im Buch nicht wirklich viel anfangen und fand es schade, dass so viel Wert darauf gelegt wurde. Dadurch konnte das Potential der Welt meiner Meinung nach einfach nicht ganz ausgeschöpft werden. Aus diesem Grund vergebe ich 3 Sterne.
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