Sonntag, 6. Oktober 2024

The serpent and the wings of night

Autor/in: Carissa Broadbent
Verlag: Carlsen
Seitenzahl: 544
Erscheinungsdatum: 15.02.2024
Zeitraum: 30.09.2024 - 05.10.2024
Bewertung: 5 Sterne
Band der Reihe: 1/6

Inhalt:
Jeden Tag muss Oraya ums Überleben kämpfen. Als adoptierte menschliche Tochter des Vampirkönigs lebt sie in einer Welt, die darauf ausgerichtet ist, sie zu töten. Ihre einzige Chance, jemals mehr als nur Beute zu sein, ist die Teilnahme am Kejari: ein legendäres Turnier, das von Nyaxia veranstaltet wird – der Göttin des Todes. Damit Oraya überhaupt den Hauch einer Chance hat, muss sie ein Bündnis mit ihrem größten Gegner eingehen: Raihn. Alles an ihm ist gefährlich. Zum Töten geboren ist er skrupellos und dazu auch noch ein Feind ihres Vaters. Doch am meisten Angst macht Oraya nicht das Kejari oder die mögliche Niederlage oder der Tod, sondern dass sie sich auf seltsame Weise zu Raihn hingezogen fühlt. Als wäre das nicht genug, braut sich – wie eine düstere Vorahnung - ein Sturm zusammen und erschüttert alles, was Oraya über ihre Heimat zu wissen glaubte. Und Raihn versteht sie vielleicht besser als jeder andere. Doch die immer stärker werdende Anziehungskraft könnte ihr Untergang sein, in einem Königreich, in dem nichts tödlicher ist als Vertrauen und Liebe.

Meine Meinung zum Buch (spoilerfrei):

Ein magisches Buch, das mich immer mehr fesseln konnte und dessen Ende das fantastische Finale des Buches darstellte und mich damit vollkommen verblüfft und begeistert hat. Ein Highlight mit Protagonisten, die besser nicht sein könnten und einer spannenden Geschichte.

Das Buch präsentierte sich als Mischung aus Tribute von Panem und Twilight und war trotzdem meilenweit von den beiden Klassikern entfernt. Es war eine ganz besondere Mischung aus Magie, Vampiren und einer tief verwurzelten Feindschaft. Die Welt war sehr düster, bedrohlich und man schwebte gemeinsam mit Oraya in permanenter Lebensgefahr. Durch die Sonnenunverträglichkeit der Vampire spielte die ganze Geschichte praktisch in der Nacht und Elemente wie der Mond hatten eine zentrale Bedeutung. Doch nicht nur die besondere Atmosphäre, sondern auch die Regeln und Feindschaften zwischen den Vampirhäusern waren sehr packend. Man merkte einfach, wie viel Zeit und Energie in die Konstruktion dieser Welt geflossen ist und wie gut dies auch funktioniert hat. Es war eine komplexe und teilweise komplizierte Welt, die man aber dank Karte und Glossar irgendwann trotzdem durchblickt hat und die dadurch auch nicht zu verwirrend war. Neben dem Element Vampir war auch das Turnier ein spannendes Thema des Buches, was mich in seinen Bann gezogen hat. Auch mit dem Schreibstil hat mich die Autorin auch sehr in ihren Bann gezogen und nicht mehr losgelassen.

Oraya war eine grossartige Protagonistin, die ich in allen Aspekten geliebt habe. Sie hat kein einfaches Los als menschliche Tochter des grossen Vampirkönigs Vincent. Ihr Leben ist geprägt von Angst und Gefahren, denen sie als schwacher Mensch in einer tödlichen Welt ausgesetzt ist. Oraya wird angetrieben von dem Wunsch, ihrem Vater zu gefallen und für ihn das gefährliche Kejari Turnier zu gewinnen. Die Verbindung zwischen ihr und ihrem Vater war dabei etwas ganz Besonderes, das wunderschön umgesetzt wurde. Man spürte die gegenseitige Liebe und das Vertrauten zwischen den beiden, was nicht selbstverständlich ist und immer wieder auch in den Grundfesten erschüttert wurde. Obwohl Vincent ein grausamer Herrscher ist und Oraya dies aus realisiert, liebt sie ihn trotzdem wie einen Vater. Dadurch bekam die Bedeutsamkeit des Turniers und Orayas fester Wille eine grosse Bedeutung zugeschrieben. Doch auch für ihre menschliche Seite kämpft Oraya unerbittlich. Sie hat ihre ganz klaren moralischen Vorstellungen und tut alles dafür, um sich auch für die Menschen im Reich einzusetzen. Ihr dabei sehr ähnlich war ausgerechnet Raihn, zu dem sie eine ganz spezielle Anziehung verspürt hat. Raihn war zu Beginn sehr mysteriös und schwierig einzuschätzen. Mit seiner charmanten Art hat er aber direkt alle Sympathien ergattern können. Die beiden verband eine ganz spezielle emotionale Verbindung, die mich sehr fasziniert hat. Insgesamt waren die Protagonisten wirklich toll ausgearbeitet und sehr authentisch. Dies wurde auch durch Blicke in die Vergangenheit erreicht, die mir sehr gut gefallen haben. Doch nicht nur die Hauptprotagonisten sondern auch sämtliche Nebencharaktere hatten eine beeindruckende Tiefe. Dabei erwähnen möchte ich unbedingt Mische, die eine tolle Freundin und Partnerin war und die mein Herz ganz für sich eingenommen hat. Ich freue mich sehr darauf, sie als Hauptprotagonistin im dritten Band der Reihe erleben zu dürfen.

Normalerweise packen mich Bücher, die sich rein um eine Aufgabe oder ein Turnier drehen eher weniger, da ich es oft zu eintönig finde. Hier muss ich aber sagen, dass ich das Thema toll umgesetzt fand. Es gab verschiedene Handlungsstränge über die Liebesgeschichte bis hin zu Politik und Kämpfen, die mich fasziniert haben. Auch die Aufgaben im Turnier waren vielfältig gewählt und spannend erzählt. Das gesamte Buch hatte ein gutes Tempo, welches das Aufbauen von Gefühlen erlaubt hat und trotzdem rasch fortschritt. Ganz besonders gelungen war allerdings das Ende des Buches, welches sehr überraschend war und mit einem grossen Plottwist endete. Dies macht die Lust auf Band zwei direkt noch grösser, sodass ich das Buch kaum erwarten kann.

Insgesamt war The serpent and the wings of night ein grossartiger erster Band, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Nicht nur war die Liebesgeschichte fantastisch, auch die spannende Handlung rundherum hat mich absolut fasziniert. Aus diesem Grund erhält das Buch auch 5 Sterne von mir und ich kann es gut und gerne als Highlight bezeichnen.

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