Sonntag, 9. Februar 2020

Abendgewitter

Rezension zu Abendgewitter von D.C. Odesza

Inhalt:
Zwei junge Studentinnen treten ihr Auslandsjahr in Panama an. Doch schon bald werden sie in eine Sache hineingezogen, die sie nicht mehr loslassen wird.
Sie ahnen nicht, dass sie das Land vermutlich nicht mehr verlassen werden.
Denn die beiden scheint das Böse zu verfolgen; und das Böse trägt eine Maske...




Meine Meinung zum Buch (spoilerfrei):
Zuerst muss ich einfach sagen, wie unglaublich dieses Buch war. Ich habe es schon so oft gesehen und gehört, dass die Leute begeistert von diesem Buch waren. Deswegen hatte ich schon ziemlich hohe Erwartungen, die sich aber nochmal übertroffen haben. Es war noch besser als gedacht!
Ausserdem fällt es mir sehr schwer, eine Rezension zu schreiben, weil mir einerseits wirklich die Worte fehlen und andererseits möchte ich nicht zu viel verraten.
Beginnen wir mal mit den Protagonisten:
Zahra und Samira sind beste Freundinnen treten auch diesen Aufenthalt gemeinsam an. Die Bindung zwischen den beiden hat mir sehr gefallen. Selbst als sie wirklich in Schwierigkeiten steckten haben sie zusammengehalten und einander nicht im Stich gelassen. Das ist wirklich eine tolle Freundschaft.
Zu anderen Personen kann ich leider erst im Spoilerteil etwas sagen, da es einfach zu viel verraten würde. Eines kann ich aber sagen, denn in einem Dark Romance Buch gibt es nunmal immer einen männlichen Gegenpart. Es war eine richtige Hassliebe, die sich aber immer weiter entwickeln konnte, bis ich ihn am Schluss abgöttisch geliebt habe. Zum Thema Dark Romance muss ich noch sagen, dass ich jetzt nicht so vieles in diesem Genre gelesen habe, ich aber diese Teile angenehm und nicht störend fand, wie es in anderen Romanen der Fall gewesen war.
Auch bin ich immer sehr kritisch mit der Liebesgeschichte. Für mich muss sie glaubhaft sein. Das ist mir das wichtigste: keine grosse Liebe auf den ersten Blick aber auch nicht ein langatmiges Herantasten. Es muss für mich stimmen und das hat es hier definitiv. Die Anziehung von Anfang an hat sich schön und stetig gesteigert und die Liebe ist mit der Geschichte und den Protagonisten gewachsen.
Allgemein war diese Geschichte ganz anders, als alles, was ich sonst so gelesen habe. Endlich mal keine College Geschichte mit dem süssen Mäuschen und dem krassen Badboy. Alleine schon durch den Handlungsort Panama kam etwas fremdes und mysteriöses in die Geschichte. Die anderen Aspekte möchte ich hier gar nicht verraten, da ihr es selber herausfinden müsst.
Es war ein Pageturner von der ersten bis zur letzten Seite. Und besonders das Ende war krass.
Dieses Finale war so überwältigend und unglaublich traurig, wenn ich auch einen Verdacht hatte, der sich am Ende tatsächlich bestätigt hatte und worauf ich sehr stolz bin, dass ich diesen Geistesblitz schon relativ früh hatte. Auch zu dem komme ich im Spoilerteil noch genauer dazu.
Abschliessend kann ich nur sagen, dass mich dieses Buch überrascht und gefesselt hat.
Definitiv ein Jahreshighlight mit verdienten ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ Sternen.

!Achtung, ab hier kommen Spoiler!
Bitte lest euch diesen Teil nur durch, wenn ihr das Buch wirklich schon gelesen habt, denn das Buch ist ohne diese überraschenden Wendungen einfach nicht mehr so spannend und es wäre wirklich schade, wenn ihr euch hier so massiv spoilern lassen würdet.
Als erstes war eine Überraschung sicherlich die ganze Szene, in die Samira und ihre Freundin geraten sind. Das ist einfach eine ganz andere Welt, die so spannend zu erleben war.
Und dann war da natürlich der wichtigste Teil: Alessio.
Mit ihm war es so eine Sache. Zuerst mochte ich ihn überhaupt nicht. Seine Art zu denken, dass Samira ihm alleine gehört und er sie festhalten und besitzen kann, wie er möchte, fand ich zum Kotzen. Diese Meinung habe ich mit Samira geteilt und deswegen war mir Samira auch sehr sympatisch. Ich mag es überhaupt nicht, wenn weibliche Protagonistinnen einfach keine Stärke beweisen können. Dass sie sich Alessio widersetzt hat, fand ich toll und auch die Konsequenzen ihrer Widerspenstigkeit haben mich gut unterhalten (besonders die Nacht im Bunker).
Doch dann beginnt ein Umdenken gerade nach dem Anschlag und der Flucht durch den Dschungel (wobei ich Alessios Forderung nach einem Kind von ihr immernoch unverschämt finde).
Langsam beginnt man Alessio zu verstehen und auch Samira verliebt sich in ihn. Endlich beginnt ein Vertrauen zwischen den beiden zu wachsen. Einer meiner Lieblingsmomente im Buch war, als Samira im Bunker fast gestorben wäre und man endlich gesehen hat, dass sie Alessio etwas bedeutet, da er krank vor Sorge ist.
Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich mir nicht vorstellen können, dass das Buch gut endet, denn die beiden sind einfach zu verschieden. Doch ab jetzt dachte ich wirklich, dass es nur noch aufwärts geht.
Und dann hat mich die Autorin wieder geschockt mit den Ereignissen rund um ihre Flucht und vorallem als Samira Alessio ihre Liebe gestanden hat und abgewiesen wurde, dachte ich, dass jetzt nichts mehr mit ihrer Liebe wird. Alessio wurde so verschlossen, dass ich Samira wirklich verstehen konnte, dass sie ihre Fluchtpläne wieder aufgenommen hatte.
Und dann kam natürlich dieses verrückte Ende.
Es war ein einziger Schock. Samiras Entführung, die Ereignisse auf dem Schiff und dann natürlich Alessios Tod und die Geburt ihres Kindes.
Als Alessios Tod bekannt wurde, dachte ich mir, dass das einfach nicht sein kann. Und dann ist mir etwas eingefallen, das mir vorher schon als Geistesblitz gekommen ist und ich klammerte mich als einzige Hoffnung noch an diese Theorie.
Diese Perspektivwechsel zu Elian haben mich nie gross stutzig gemacht. Ich dachte zuerst immer, dass er einfach darum wichtig ist, weil er ein guter Freund von Alessio ist und besonders auch, weil er zu beginn mit Samira geschrieben hatte. Als aber Elian Samira zum zweiten Mal geküsst hatte, während der Zeit, als Alessio abwesend war, verlässt er das Haus und denkt:
Es wird Zeit, dass Alessio wieder zurückkehrt.
Und als ich diesen Satz gelesen habe, ist mir ein schockierender Gedanke gekommen:
Was ist, wenn Alessio und Elian die gleiche Person sind?
Dieser Gedanke war so absurd, dass ich ihn gleich wieder verworfen habe. Obwohl diese Aussage so komisch war und sehr darauf hingedeutet hat, haben mich die Gegenargumente überzeugt.
Samira müsste doch den fehlenden Unterschied gerade in der Stimme bemerkt haben?
Als Alessio aber gestorben ist, kamen immer mehr Hinweise darauf, dass meine Theorie doch stimmen könnte. Beispielsweise Anmerkungen auf die bei der Geburt gestorbene Mutter oder alleine schon die Tatsache, dass Samira so früh schon wieder mit Elian etwas angefangen hat, die Liebe für das Kind, ...
Mein letztes Fazit ist einfach nur unbeschreiblich. Diese Idee war grossartig, in Kombination mit den Protagonisten und dem Ende einfach ein unvergessliches Buch.

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