Mittwoch, 19. Februar 2020

Rabenherz und Eismund

Rezension zu Rabenherz und Eismund von Nina Blazon

Inhalt:
Für Mailin war das Land über dem gefrorenen Himmel immer ein schönes und schauriges Märchen, mehr nicht. Eines Tages wird aber ihre Freundin Silja ins Reich des Winterkönigs entführt und Mailin macht sich auf die Suche nach ihr. Gemeinsam mit Toma aus dem Clan der Elchreiter und Birgida, eine Weberin des Königs, schleicht sie sich ins Schloss, um Silja zu finden. Doch was hat es mit dem rätselhaften Eismenschen auf sich, den sie in einem Trakt entdecken und von dem sie alle drei schon geträumt haben?



Meine Meinung zum Buch (spoilerfrei):
Ich bin eigentlich mit keinen so hohen Erwartungen an das Buch gegangen, da ich noch nicht so vieles über das Buch gehört habe. Zuerst muss ich aber auch noch ganz klar erwähnen, dass ich das Buch gemeinsam mit der lieben Anna von annas_buecher_liebe gelesen habe und es für sie ein Highlight war, mir aber leider nicht gefallen hat. Somit ist meine Rezension an sich definitiv Ansichtssache und die positive Meinung findet ihr auf Annas Beitrag dazu.

Das Buch startete ja noch ganz interessant. Zu Beginn erfährt man nämlich etwas Mailin und ihre Stadt, in der sie lebt. Man erlebt auch, wie die Protagonistin mit den anderen Bewohnern und ihrer Familie umgeht und wie die Beziehungen zwischen den Personen sind. Dort sieht man auch, dass Mailin mit Joun zusammen ist, wobei ich da schon dachte, dass diese Liebe nicht bis zum Ende halten wird, da das einfach typisch für solche Geschichten ist. (Ob es wirklich so kam, müsst ihr dann natürlich selber lesen.)
Ich hatte etwas Probleme damit, wie man die Namen ausspricht, da sie sehr fremdländisch klangen und ich die teilweise noch nie gehört hatte.
Weiteres der Geschichte möchte ich aber erst im Spoilerteil besprechen, da ich nicht schon alles dazu verraten möchte. Deshalb kommen meine Kritikpunkte nun eher allgemein geäussert:

Mein grösster Kritikpunkt ist definitiv der Schreibstil von Nina Blazon. Ich kam damit nämlich überhaupt nicht klar. Das Hauptproblem war einfach, dass ich oft nicht verstanden habe, wie die Welt aufgebaut ist und was gerade wo passiert. Es war wirklich so, dass ich teilweise Passagen dreimal gelesen habe und sie selbst dann nicht verstanden habe. So hat sich das ganze Buch auch unglaublich in die Länge gezogen und ich kam einfach nicht vorwärts mit lesen. Den Beschreibungen konnte ich leider überhaupt nicht folgen, mir die Welt und Gebäude nicht vorstellen, da sie einfach nur ganz kurz und knapp beschrieben wurden. Ich kann gar nicht genau sagen, wieso es so war, aber diese wirklich komplexe Fantasywelt müsste meiner Meinung nach viel intensiver und logischer beschrieben werden, als es hier war.
Durch diese Mühe mit dem Schreibstil hat sich wie schon gesagt die Geschichte sehr gezogen. Auch dauerte es so extrem lange, bis endlich die Liebesgeschichte gestartet hat. Das war auch ein Punkt, den ich gar nicht mochte. In der ersten Hälfte des Buches ist einfach nichts passiert.

Die Protagonisten mochte ich zuerst nicht so wirklich, bis sie mir dann aber doch mit der Zeit sympathisch wurden. Diese Veränderung und Entwicklung mochte ich.
Was für mich auch die Bewertung und Meinung über das Buch noch hochdrücken konnte, ist das Ende. Es war auch endlich ein spannender Punkt. Auch mit dem Finale war ich zufrieden (weiteres dazu geht leider nur mit Spoilern).

Abschliessend kann ich leider nur ⭐️⭐️.5 Sterne vergeben, da das wichtigste an einem Buch - der Schreibstil - leider gar nicht meins war und das Ende da leider auch nichts mehr gross rausreissen konnte.

!Achtung, ab hier kommen Spoiler!

Bereits zu Beginn habe ich gedacht, dass die Liebe zwischen Joun und Mailin nicht zustande kommen wird, und dass sie mit Eismund, dem Jungen aus ihrem Traum zusammenfinden wird. Diese Vorahnung hat sich dann auch bestätigt. Die Liebesgeschichte hat sich leider erst nach der Hälfte aufgebaut, was sehr schade war. Wiederum dauerte es nur schon ewig lange, bis sich die beiden leiden konnten und miteinander kommuniziert haben. Bei der Portalszene ging aber alles schon sehr schnell, was umso merkwürdiger war. Und dass Eismund sowohl Birgida, als auch Toma geküsst hat, fand ich echt komisch. Und Toma verliebt sich auch noch wegen diesem einen Kuss in ihn?!

Die Szenen, die ich nicht verstanden habe, waren tatsächlich sehr zahlreich. Losging tat es schon mit Mailins Welt. War es mittelalterlich aufgebaut? Doch im nächsten Satz wurde die Polizei erwähnt, was wieder jene Theorie entkräftet hat. Dann ging es weiter mit Mailins Aufstieg in die Welt des Winters, da sie durch die Raben hochgebracht wurde und dann auf einmal in einem Fischernetz hing. Auch den Eingang und allgemein das Winterschloss entzog sich komplett meiner Vorstellungskraft. Ich könnte noch viele weitere Beispiele aufzählen, möchte aber lieber noch erwähnen, dass ich Fantasy liebe und mit meiner Vorstellungskraft normalerweise keine Probleme habe, es hier also für mich sicher am Schreibstil lag.

Besonders zum Ende möchte ich aber hier noch ein paar Worte sagen.
Das Ende war endlich spannend wenn auch leider so, dass ich mir dieses Eisschloss überhaupt nicht vorstellen konnte. Schon der Eingang im Garten war komisch aufgebaut und unlogisch, wie auch dieser Turm mit der Leiche der kalten Königin. Die Wesen der Geschichte habe ich bis zum Schluss nicht ganz verstanden, abgesehen davon, dass es einfach zu viele gab mit so unterschiedlichen Geschichten und Hintergründen, die ich nicht alle im Überblick behalten konnte.
Auch diese Nebengeschichte des Kalten Königs mit der Todesfee, war sehr verworren und dann spielte auch Mailin eine Rolle darin, deren Zusammenhänge auch noch in einen Kontext gebracht werden mussten.

Das beste fand ich tatsächlich die Endszene, als Mailin mit Saljo in ihre Welt zurückkehrt, dabei die Grenzen der Welt einreissen konnte und ihre Familie und Freunde endlich wiedersah. Das war wirklich schön und emotional. 

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