Autor/in: Vanessa Schöche
Verlag: Vajona
Seitenzahl: 550
Erscheinungsdatum: 03.02.2021
Zeitraum: 14.05.2021 - 23.05.2021
Bewertung: 3.5 Sterne
Band der Reihe: 2/2
Inhalt:
Von Vanessa Schöche bin ich mir emotionale und mitreissende Geschichten gewöhnt, die mich ganz tief berühren. Auch Broken Will ging in diese Richtung und konnte mich packen. Dennoch war es im direkten Vergleich zu Broken Hope ein schwächerer Band. Irgendwie sind die ganz grossen Gefühle nicht so ganz bei mir angekommen. Das Thema, das ich hier erwartet habe, wurde auch nicht sehr intensiv behandelt. Da wäre noch mehr Tiefe möglich gewesen. Auch hat mir die Spannung zwischen den Protagonisten gefehlt. Es war sehr harmonisch von Beginn an. Das Drama am Ende war mir im Gegensatz dazu einfach viel zu konstruiert und wenig nachvollziehbar. Will war schon eine manchmal anstrengende Protagonistin, die gerne die Situation überdramatisiert hat.
Was mich etwas verwundert hat, war das Verhalten von Will im Gegensatz zu ihren Aussagen. Ein grosser Konflikt des Buches waren die Vertrauensprobleme, die Will aufgrund ihrer Vergangenheit hatte. Denn schon zuvor haben sie ehemalige Partner verlassen und im Stich gelassen, nachdem sie sich ihnen anvertraut hatte. Diese Erlebnisse haben Willow zu der Person gemacht, die sie heute ist. Sie ist ängstlich und einsam, allein mit ihren Sorgen, denn ausser ihrer besten Freundin und Wohngefährtin hat sie niemanden mehr. Als sie dann auf Josh trifft, beginnt sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen und anderen Menschen zu vertrauen. Was ich aber sehr widersprüchlich fand war, dass sie Josh schon beim ersten Kennenlernen geküsst hat. Die beiden wussten nichts voneinander und konnten schon die Hände nicht mehr vom anderen lassen. Dies in Kombination mit ihren Vertrauensproblemen hat nicht ganz übereingestimmt.
Ein riesiger Pluspunkt der Geschichte war definitiv Josh. Er war einfach ein Goldschatz, den man nur lieben konnte. Er hat massgeblich der Entwicklung von Will beigetragen. Sein Charakter war eine grosse Bereicherung für die Geschichte. Auch mit Will konnte ich mich anfreunden. Bis auf ihre überdramatisierte Art am Ende fand ich sie wirklich eine angenehme Protagonistin, aus deren Perspektive ich gerne gelesen habe. Ebenfalls waren die Nebencharaktere einfach coole Individuen, die ich ins Herz schliessen konnte.
Leider war das Buch nicht immer so ganz spannend. Manche Szenen hätte man gut weglassen oder abkürzen können. Es wurde alles sehr detailliert beschreiben, sodass man in vielen Seiten nur wenig fortschreitende Handlung hatte. Meiner Meinung nach sind 500 Seiten für einen Liebesroman auch einfach zu viel. Die 550 in Broken Will waren schon ein grosses Stück, das nicht immer so ganz locker und leicht zu lesen war. Ein wenig kürzer hätte der Geschichte vermutlich besser getan.
Insgesamt war Broken Will ein unterhaltsames Buch, das bei mir aber nicht ganz das erwartete Mass an Emotionalität getroffen hat. Besonders das Drama am Ende hat dabei ein eher negatives Gefühl hinterlassen. Dennoch kann ich insgesamt Broken Will nur weiterempfehlen, denn das Buch lebt ganz besonders von dem wunderschönen Schreibstil von Vanessa. Gute 3.5 Sterne für Willow und ihre Geschichte.
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