Montag, 14. Juni 2021

The Second Princess

 

Autor/in: Christina Hiemer
Verlag: Carlsen
Seitenzahl: 416
Erscheinungsdatum: 18.03.2021
Zeitraum: 01.06.2021 - 11.06.2021
Bewertung: 3.5 Sterne
Band der Reihe: 1/1

Inhalt:
Auf der Vulkaninsel St. Lucien herrscht die mächtige Dynastie der Bell-Frauen. Seit Jahrhunderten wird die Krone an die älteste Prinzessin weitergegeben. Doch hinter der glamourösen Fassade der Königsfamilie lauern düstere Geheimnisse, die nur die zweitälteste Prinzessin zu hüten weiß. Saphina war immer die jüngste und damit unbedeutendste von drei Schwestern. Nun rückt sie durch unerwartete Ereignisse in der königlichen Thronfolge auf und tritt vollkommen unvorbereitet ein dunkles Erbe an. Und ausgerechnet Dante, der undurchschaubare Adelssohn, soll ihr dabei helfen …

Meine Meinung zum Buch (spoilerfrei):

Eine Geschichte, die sehr stark begonnen hat und dann aber leider etwas nachliess. Die Welt, in der Saphina lebt, war total aussergewöhnlich und magisch, doch mit der Protagonistin und dem Protagonisten selber konnte ich nicht ganz so viel anfangen.

Schon von Anfang an war ich richtig gefesselt von der einzigartigen Welt einer Südseeinsel, die überraschenderweise sogar in unserer Zeit spielt. In Fantasybüchern, die genau wie The Second Princess daherkommen, erwarte ich normalerweise etwas anderes und war deshalb sehr positiv überrascht von den neuen Erkenntnissen. Gerade Andeutungen auf Ed Sheeran usw. fand ich einfach grossartig und haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht.
Wovon ich ebenfalls begeistert war, war das Herrschersystem, in das Saphina hineingeboren worden war. Mit zwei älteren Schwestern und einer sehr herrischen Mutter hat sie es auf jeden Fall nicht immer ganz leicht. Als dann aber ihre komplette Welt auf den Kopf gestellt wurde, muss Saphina plötzlich eine grosse Verantwortung übernehmen. Von dieser interessanten Konstellation wollte ich unbedingt mehr sehen. Auch was alles danach passiert ist, war immer wieder überraschend. Aus Spoilergründen werde ich aber nicht weiter darauf eingehen. Die Handlung war aber sicherlich ein starker Pluspunkt dieses Buches.

Ebenfalls war der Schreibstil von Christina Hiemer wunderschön und locker-leicht zu lesen. Gerade bei einem komplexen Fantasybuch ist es so wichtig, dass die Grundlagen und Geschichten der Vergangenheit verständlich transportiert werden. Dies hat die Autorin hier definitiv geschafft und mich mit ihren Stil in den Bann der Geschichte gezogen.

Leider muss ich aber sagen, dass ich die Protagonisten im Vergleich zu der starken Konzeption der Welt nicht ganz so stark fand. Besonders Saphina war teilweise wirklich blöd. Sie war etwas typisch Jugendbuch und demnach eine sehr naive Protagonistin, die mich mit dieser Art aber leider oft genervt hat. Besonders gegen Ende hat sie Entscheidungen getroffen, die einfach offensichtlich nicht durchdacht und komplett dumm waren.
Dazu muss ich aber auch sagen, dass die Liebesgeschichte zum männlichen Protagonisten sehr oberflächlich blieb. Es wurde schnell von Gefühlen gesprochen, die für mich als Leser nicht zu spüren waren. Damit habe ich oft ein Problem, denn ich muss es fühlen, um auch wirklich mitfiebern zu können. Ich konnte wirklich nicht verstehen, aus was da eine Liebesgeschichte gebaut wurde. Die Protagonisten waren noch fremde und haben schon von so viel mehr gesprochen. Dies zog sich durch die ganze Geschichte, denn auch am Ende habe ich ihnen die grosse Liebe nicht abgekauft.
Dante war ein Protagonist, aus dem ich nicht ganz schlau geworden bin. Er hat öfters seine Meinung geändert und plötzlich eine ganz andere Seite von sich gezeigt. Manche Seiten haben mich dabei mehr beschäftigt als andere, doch seine Unterstützung war wirklich toll und ich habe auch seine guten Charaktereigenschaften gesehen.

Wen ich viel, viel stärker fand, waren die Familienmitglieder von Saphina. Obwohl diese nicht die Sympathieträger darstellten, faszinierte mich die Charaktertiefe der Schwester und besonders auch der Mutter. Ich konnte nie recht einschätzen, was sich hinter den kalten Fassaden verbirgt und genau das war auch spannend zu sehen. Die Szenen mit den Blaublütern dieser Familie waren meine liebsten, weil ich die Verbindung zwischen ihnen und Saphina wirklich interessant fand. Eine angespannte Beziehung zwischen Pflichten und Erwartungen macht diese Familie zu einem Brennpunkt.

Die Handlung mochte ich insgesamt wirklich gerne. Besonders die Verbindungen zwischen der Vergangenheit und den heutigen Konsequenzen wurden toll verknüpft und nachvollziehbar erzählt. Dennoch war es am Ende sehr rasant und teilweise etwas unlogisch, doch unterhalten konnte das Buch definitiv. Ich habe es einfach gerne gelesen und den Weg von Saphina verfolgt.

Abschliessend vergebe ich gute 3.5 Sterne für eine Geschichte mit spannendem Hintergrund und einer unterhaltsamen Handlung. Bloss die Protagonisten und Charaktertiefe hat mir persönlich etwas gefehlt. Dennoch kann ich The Second Princess jedem Fantasyliebhaber empfehlen, der gerne von spannungsgeladenen Königsfamilien liest.

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