Montag, 13. September 2021

Frostbrand

Autor/in: Johanna Struck
Verlag: Piper
Seitenzahl: 400
Erscheinungsdatum: 29.07.2021
Zeitraum: 03.09.2021 - 09.09.2021
Bewertung: 2.5 Sterne
Band der Reihe: 1/1

Inhalt:
Ein weiterer Auftrag, mehr nicht – davon ist Luca überzeugt, als sie sich Noah vorstellt. Seit einer Nacht, an die er sich nicht erinnern kann, gefriert alles in Noahs Nähe und macht ihn damit zum mächtigsten Eismagier, dem Luca je begegnet ist. Luca, die die gleichen Fähigkeiten besitzt, soll ihm als Mentorin von der »Behörde für Sondervorkommnisse« zur Seite stehen. Doch ihre Zusammenarbeit führt in eine ungeahnte Richtung – und dann ist da noch das düstere Geheimnis um die Entstehung von Noahs Kräften.

Meine Meinung zum Buch (spoilerfrei):

Ich habe mir wirklich viel für dieses Buch erhofft und war deshalb enttäuscht, als ich es beendet habe. Leider konnte mich das Buch weder emotional packen noch von der Spannung her überzeugen. Die Idee klang sehr vielversprechend, doch an der Umsetzung hat es gemangelt.

Als erstes war ich sehr überrascht vom Setting, in das die Geschichte eingebettet war. Gleichzeitig war aber dies schon der erstes Kritikpunkt, den ich an der Geschichte hatte. Da das Buch ein Urban Fantasy Werk ist, gab es auch keine grossartig neue Welt, die dem Leser erklärt werden musste. Leider hat die Autorin dennoch mit den Erklärungen gespart. Es wurden nie die Hintergründe der magischen Fähigkeiten  mancher Menschen und die Entstehung thematisiert. Auch der freie Umgang mit der Gabe rief bei mir einige Fragezeichen hervor. Es wurde vieles so hingenommen ohne weiter dabei in die Tiefe zu gehen. Prozesse wurden einfach in den Raum geworfen und Rückfragen dazu ignoriert. Es war insgesamt nicht befriedigend, weil mir einfach so viel gefehlt hat. Diese Tiefe hat mir auch an manchen anderen Orten sehr gefehlt und muss deshalb leider sagen, dass die Idee nicht ganz ausgereift war.

Die Protagonisten waren ebenfalls sehr blass und blieben dies enttäuschenderweise auch bis zum Schluss. Obwohl Luca am Anfang als rebellische Person bezeichnet wurde, zeugte ihre Handlungsweise danach nicht davon. Sie war als Lehrerin immer im Konflikt zwischen Professionalität und ihren persönlichen Gefühlen. Doch obwohl ich mir viel mehr Gefühle gewünscht hätte, war der überwiegende Teil die professionelle Nüchternheit, die sie an den Tag gelegt hat. Ihre wilden Ausbrüche und selbstzerstörerischen Aktionen habe ich bis jetzt noch nicht wirklich verstanden. Luca blieb für mich ein Mysterium. Ebenfalls war das Problem, dass man über sie keine Hintergründe kannte. Man kannte ihre familiäre Situation aber detaillierter und emotionaler wurde es einfach nicht. Ich wusste nicht, wie Luca zu der Person wurde, die mir hier präsentiert wurde und hatte deshalb eine grundsätzliche Distanziertheit zu ihr.
Ein ähnliches Problem hatte ich mit dem Protagonisten Noah. Obwohl man bei ihm etwas mehr über seine Person erfahren hat, fehlten die Charaktereigenschaften, die ihn einzigartig gemacht hätten. Er war ein unglaublich langweiliger Protagonist ohne Feuer, das die Geschichte unbedingt gebraucht hätte. Seine kontrollierte, selbstkritische und steife Art konnte mich nicht mit Begeisterung anstecken. Auch mit seiner Veränderung zum Eismagier war es nicht besser. Er blieb durchgehend farblos und strahlte keine Emotionen aus.

Das führt mich praktisch direkt zu meinem nächsten Kritikpunkt: Die Liebesgeschichte. Was der Autorin schon zuvor nicht gelungen ist, hat in der Beziehung zwischen Luca und Noah schon gar nicht funktioniert. Da beide Protagonisten kein Feuer entfachen konnten und in ihren Gefühlen sehr zurückhaltend blieben, konnte bei mir als Leser auch nicht viel mehr ankommen. Es war nicht logisch, woher die Leidenschaft füreinander gekommen ist und warum genau die beiden sich gefunden haben. Ausserdem war der Umgang so steif und dann doch wieder ganz gegensätzlich, dass ich eher verwirrt davon war. Ich habe einfach keine Gefühle gespürt und war gleichgültig gegenüber der Liebesgeschichte eingestellt.

Leider war auch die Spannung nicht unbedingt vorhanden. Es hat sich immer nur um das Training von Noahs Fähigkeiten gedreht, bis am Schluss, als dann doch noch etwas passiert ist. Dabei ist wenig überraschendes passiert und die Handlung tröpfelte eher vor sich hin. Deshalb bin ich auch irgendwann an den Punkt angelangt, dass ich eher schnell gelesen bzw. überflogen habe, weil sowieso nichts wichtiges passiert ist. Dies ist immer ein schlechtes Zeichen und spricht leider negativ für dieses Buch.

Insgesamt war Frostbrand leider ein Flop für mich, der nur 2.5 Sterne erhält. Die vielversprechende Grundidee wurde leider eher mangelhaft umgesetzt. Hauptkritikpunkt ist dabei die Tiefe, die in allen Aspekten der Geschichte gefehlt hat. Auch an Spannung wurde nicht viel geboten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts