Dear Sister - Gefangene Gefühle

 

Autorin: Klara Robert
Verlag: Vajona
Seitenzahl: 420
Erscheinungsdatum: 12.05.2021
Zeitraum: 15.02.2021 - 21.02.2021
Bewertung: 1.5 Sterne
Band der Reihe: 1/2

Inhalt:
Jenna war seine Schwester. Ohne es zu merken, hatte sie einen gefährlichen Bereich seines Herzens erobert. Joes Gefühle waren gewaltig, ehrlich, bedingungslos. Und verboten. Stell dir vor, du findest deine einzig wahre Liebe. Den einen Menschen, der für dein Herz bestimmt ist. Doch was dein Herz will, ist strikt untersagt.
Würdest du trotzdem um diese Liebe kämpfen?

Meine Meinung zum Buch (spoilerfrei):

Leider war dieses Buch wirklich gar nichts für mich. Ich habe etwas erwartet und eine ganz andere Geschichte erzählt bekommen. Das alles hat mich einfach enttäuscht.

Für mich hat es eigentlich hauptsächlich wegen des Schreibstils nicht gepasst. Ich mag Bücher aus der Er/Sie Perspektive normalerweise sehr gerne. Es gibt durchaus gute Umsetzungen, die Gefühle nahbar und ergreifend transportieren können. Hier war es allerdings so, dass nicht ein Protagonist pro Kapitel beleuchtet wurde (dessen Gefühle und Gedanken der Leser erleben konnte) sondern es wie «von oben herab» sehr neutral betrachtet wurde. (Es fällt mir sehr schwer, den Stil genauer zu beschreiben.) Dadurch wurde eine riesige Distanz zwischen Protagonisten und Leser geschafften, die bei mir nicht überbrückt werden konnte. Ich habe nichts gefühlt während des Lesens und hatte beim Beenden auch keinerlei Bezug zu den Protas. Ich kenne sie gar nicht wirklich.

Die Protagonisten konnten mich wie schon erwähnt nicht packen. Nach den ersten Kapiteln war ich sehr verwirrt, weil ich das Gefühl hatte, 14 jährige Kinder in ihrem Alltag zu beobachten. Ich habe immer auf den Moment gewartet, indem ein neues Kapitel mit «5 Jahre später» eingeleitet wird. Leider ist dies nicht gekommen. Das Alter (wurde soweit ich weiss nicht erwähnt), das ich als Leser gesehen habe, hat nicht mit dem übereingestimmt, was die Autorin vermutlich ausdrücken wollte. Jenna hat mich mit ihrer naiven und sehr kindlichen Art sehr genervt. Mehr kann ich dazu kaum sagen, denn ich konnte mich überhaupt nicht in sie hineinversetzen. Joe mochte ich da viel lieber. Die Tatsache, dass er kein typischer Matcho ist, hat ihn definitiv Sympathiepunkte sammeln lassen. Seine beschützerische Art war gerade gegen Ende einfach überdramatisch. Es gab keinen Grund, auf den Referendar eifersüchtig zu sein und eine solche Show abzuziehen wie er es getan hat…

Die Nebencharaktere fand ich eigentlich ganz angenehm. Die Freundschaft zwischen den vier waren echt und ehrlich, das mochte ich sehr gerne. Allerdings fand ich die Namensgebung wirklich sehr ungünstig. Jenna, Joe, Julia, Jack und dann gab es da noch einen Jason. Das waren viel zu viele ähnliche Namen, die mich am Anfang wirklich sehr verwirrt haben.

Die Handlung: Ich war sehr überrascht. Dem Klappentext nach habe ich eine verbotene, intensive Liebesgeschichte zwischen zwei Geschwistern erwartet. Ein schwieriges Thema, das gut umgesetzt aber definitiv interessant und faszinierend sein hätte können. Leider habe ich das nicht bekommen. Die Liebesgeschichte war nicht da. Nach drei Vierteln des Buches hat man wenigstens gesehen, dass Joe gewisse intensivere Gefühle für Jenna entwickelt hat und kurz vor Ende kam es zu einem Kuss, das war es dann aber auch schon. Zusammen als Geschwister und enge Vertraute mochte ich beide so gerne aber das Liebespaar habe ich einfach nicht gesehen und den Prozess, wie aus den langen Jahren der Freundschaft und Geschwisterliebe mehr wurde war für mich als Leser nicht zu erkennen.

Viel eher als um die Geschwisterliebe ging es um Mark und Jenna und ihre sehr toxische Beziehung. Prinzipiell haben mich eben diese Kapitel sehr unterhalten. Doch es ging einfach zu lange. Jenna hätte schon viel früher die Reissleine ziehen sollen. Es war schon bei dem katastrophalen Date too much. Dass Jenna noch immer zu ihm gehalten hat, fand ich sehr schwierig, denn er wurde immer fieser. Hier war die Geschichte, insbesondere der Klappentext sehr irreführend. Wenn es ¾ des Buches um die Geschichte Mark-Jenna geht und nur ¼ um eine Geschwisterliebe, dann hätte es auch im Klappentext erwähnt werden sollen.

Leider hatte das Buch für mich keine unterhaltsamen Aspekte und erhält deshalb enttäuschte 1.5 Sterne.