Montag, 18. Oktober 2021

Scythe - Das Vermächtnis der Ältesten

Autor/in: Neal Shusterman
Verlag: Sauerländer
Seitenzahl: 608
Erscheinungsdatum: 27.11.2019
Zeitraum: 19.09.2021 - 03.10.2021
Bewertung: 3.5 Sterne
Band der Reihe: 3/3

Inhalt:
Drei Jahre sind vergangen, seit mit Scythe Goddard ein Scythe der neuen Ordnung die Macht ergriffen hat, und seit der Thunderhead verstummt ist – für alle Menschen, bis auf Grayson Tolliver. Gibt es Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Citra und Rowan und auf ein wirkliches Happy End in der scheinbar perfekten Welt?
Stell dir eine Welt vor, in der Armut, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben. Die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe: Sie allein entscheiden, wer sterben muss. Und nicht alle Scythe halten sich an die alten Regeln.

Meine Meinung zum Buch (spoilerfrei):

Das Finale der Scythe Reihe konnte mich leider auch nicht mehr begeistert als Band zwei zuvor. Die Reihe hat für mich kontinuierlich nachgelassen, weil der Fokus auf so vielen anderen Protagonisten lag, dass dabei die Spannung rund um Citra und Rowan verloren ging. Dennoch fand ich gerade das Ende wirklich gut und einzigartig gelöst.


Die Welt der Scythe konnte mich schon im ersten Teil komplett von sich überzeugen. Es ist ein einzigartiges Konzept, von dem ich sonst noch nie gelesen habe und das ist und bleibt ein riesiger Pluspunkt. Obwohl sich hier viel verändert hat, blieb dieses Konzept bestehen. Leider war es aber dadurch weniger spannend, da die üblichen Tätigkeiten der Scythe gar nicht mehr beleuchtet wurden. Die Protagonisten hatten hier viel zu viel zu tun, um noch den normalen Abläufen nachgehen zu können.


Wie schon im zweiten Band ist mir die Beziehung zwischen den Hauptprotagonisten viel zu kurz gekommen. Hier würde ich sogar so weit gehen und behaupten, dass die Hauptprotagonisten selbst nicht viel Raum eingenommen haben. So oft wurden andere in den Fokus genommen, dass Citra und Rowan gar keinen grossen Einfluss hatten. Leider waren diese spannenden Charaktere zusammen nicht wirklich authentisch, weil man sie gemeinsam einfach nicht erleben konnte. So rückte auch die Bedeutsamkeit der Ereignisse am Ende in den Hintergrund, weil zuvor nicht die nötige Grundlage geschaffen wurde.

Die weiteren Protagonisten waren mir leider auch nicht wirklich sympathischer, sodass ich nicht das Bedürfnis hatte, ihre Geschichte interessiert zu verfolgen. Man kannte sie auch einfach zu wenig, um eine wirkliche Bindung aufbauen zu können.


Die Spannung beziehungsweise das Interesse war das grundsätzliche Problem, das ich mit diesem Finale hatte. Die vielen Perspektiven und unterschiedlichen Handlungsstränge haben die Spannung massiv gedämpft. Ich war nicht interessiert und gleichzeitig gelangweilt von dem schleppenden Vorankommen. Vieles habe ich nur überflogen und sehr schnell gelesen, weil ich keine Lust mehr auf das Buch hatte. Gegen Ende wurde es aber definitiv besser und gerade das Ende konnte mich wirklich nochmal packen. Es war eine gute Lösung, die nicht nur ein reines Happy End darstellte und deswegen auch gut zur Reihe gepasst hat. Trotzdem war es etwas schade, weil vor vielen Problemen einfach davongelaufen wurde.


Insgesamt hatte ich im dritten Band der Scythe Reihe praktisch die gleichen Kritikpunkte wie schon in Band zwei zuvor. Es mangelte an den tollen Protagonisten aus Band eins, die irgendwie in den Hintergrund gerückt sind. Dennoch war das Ende befriedigend und deshalb vergebe ich dem Buch gute 3.5 Sterne.


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