Verlag: LYX
Schon als ich die ersten Bücher der Autorin gelesen habe, wusste ich, dass Laura Kneidl zu meinen deutschen Lieblingsautorinnen zählen wird. Ich kann mich noch daran erinnern, als ich die Berühre mich nicht Reihe damals gelesen und sofort geliebt habe. Umso begeisterter war ich dann, als die Reihe ihre neue Auflage und sogar mit Vergiss uns nicht ihre Fortsetzung erhalten hat. Ich liebe die Aufmachung des Buches und die integrierte Playlist, die das Buch bereichert haben.
Schon im ersten Kapitel kamen bei mir wieder vertraute Gefühle auf, als Luca und Sage, die Protagonisten aus den ersten beiden Bänden, ihren ersten Auftritt hatten. Trotz all der Zeit zwischen den Bänden finde ich es toll, dass man nun wieder in einen vertrauten Kreis aus Protagonisten eintauchen kann. Die Verbindung zwischen Aprils Idee einer Studentenhilfe und der Hintergrundgeschichte von Sage war eine tolle Idee, die beide miteinander verbunden hat.
Diese ersten Seiten haben schon viel von Aprils Charakter
gezeigt. Sie ist ein sehr hilfsbereiter Mensch, der mit ihren Ideen die Welt zu
einem besseren Ort machen möchte. Sie war mir direkt wahnsinnig sympathisch und
konnte mit ihrer Art von Anfang an überzeugen. Ihre Gefühlswelt war für mich als Leserin wie ein offenes Buch und ich habe die verschiedenen Aspekte sehr genossen. Besonders gut umgesetzt fand ich die Einsamkeit, die irgendwie doch ihr ständiger Begleiter ist. Ihre Gedanken und Gefühle konnte ich so gut nachvollziehen, da sie sehr nahbar gemacht wurden. Sie ist ziemlich zwiegespalten wegen ihrer Freundschaft zu Sage und Luca, die sie gewissermassen aber auch ungewollt etwas ausschliessen, da sie als Paar viel Zeit gemeinsam verbringen. Diesen Aspekt konnte ich gut nachvollziehen und finde es toll, dass Laura Kneidl dies hier thematisiert.
Direkt am Anfang wurde auch zum ersten Mal Gavin
erwähnt, der in diesem Buch der männliche Gegenpart darstellte. Direkt
wurde Spannung mit dem Fakt aufgebaut, dass zwischen ihm und April eine
komplizierte Hintergrundgeschichte in der Vergangenheit abgelaufen ist, die
mich sehr neugierig machte. Gavin war ein anfangs sehr verschlossener und mysteriöser Protagonist, der sich erst öffnen musste und hinter dessen Fassade auch April nicht direkt schauen konnte, obwohl sie ihn schon viel näher kennenlernen konnte in ihrer Vergangenheit. Ihn mochte ich sehr gerne und fand besonders das Drama am Ende so unglaublich gut konzipiert, dass alle Seiten total nachvollziehbar waren, was es umso tragischer machte.
Die Spannung war erstaunlicherweise sehr hoch und das, obwohl eigentlich gar nicht so viel passiert ist. Laura Kneidl hat es aber trotz dieser ruhigen Handlung geschafft, mich mit den Protagonisten ins Buch zu ziehen und mich daran zu fesseln. Es ist nie langweilig geworden und ich habe es sehr genossen, die vielen Fragen, die sich am Anfang gestellt haben, beantwortet zu bekommen. Das Drama am Ende war unglaublich geschickt eingefädelt und so gemacht, dass ich in der Art gar nicht darauf gekommen bin. Ich habe es in den Grundzügen erahnt und war trotzdem wahnsinnig überrascht vom eigentlichen Ausgang. Ich bin ebenfalls sehr gespannt auf die Fortsetzung und hoffe, dass das Drama genauso authentisch und realistisch weitergeht, wie es sich hier am Ende entladen hat.
Insgesamt habe ich dieses Buch trotz der relativ ruhigen
Handlung sehr geliebt. Es ist nicht wahnsinnig viel passiert und dennoch war
ich gefesselt von den Ereignissen und Gefühlen zwischen April und Gavin. Die
Geschichte brauchte gar keine rasante Handlung, sie ist ganz ohne ausgekommen
und hat es geschafft, dabei mich als Leserin zu packen. Das hat definitiv auch
der grossartige Schreibstil von Laura Kneidl zu verantworten, der mich toll
durch die Geschichte geführt hat. Ich habe Vergiss.Uns.Nicht sehr geliebt und
freue mich wahnsinnig auf die Fortsetzung, auf die wir zum Glück nicht allzu
lange warten müssen. Das Buch erhält tolle 4.5 Sterne von mir.
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