Verlag: Knaur
Seitenzahl: 352
Erscheinungsdatum: 04.10.2022
Zeitraum: 21.11.2022 - 03.12.2022
Bewertung: 3.5 Sterne
Band der Reihe: 1/1
Inhalt:
Als ihre geliebte Tochter Hannah spurlos verschwindet, stürzt Finja in ein tiefes Loch. Ihr einziger Hinweis auf Hannahs Verbleib ist eine Spur aus Eis im Badezimmer, aber das ergibt doch überhaupt keinen Sinn! In ihrer Verzweiflung sucht Finja schließlich Hilfe bei einer angeblichen Hexe – und stößt auf Ungeheuerliches: Schneetreiben und Schreie wirbeln durch ihre Erinnerungen, und ein fremdes Gesicht, das ihr seltsam vertraut erscheint. Die Antworten auf Finjas Fragen warten hinter den Spiegeln, in einem Reich aus Eis und Schnee. Aber will sie die Wahrheit wirklich wissen?
Ein winterliches Buch mit vermeintlich bekanntem Inhalt, der aber eine ganz überraschende und ernste Wendung angenommen hat, die ich so nicht erwartet habe. Das Buch hat mir gut gefallen und ich konnte mich sehr gut in die Protagonistin versetzen, auch wenn ich nicht alle Fantasyelemente perfekt in die Geschichte eingebunden gefunden habe.
Ich war sehr gespannt auf diese Geschichte, da sie mir eine winterliche Neuinterpretation der Eiskönigin versprochen hat. Erwartet habe ich also eine märchenhafte Suche nach Finjas verschwundener Tochter und ein Reich aus Eis und Schnee. Ich muss aber ehrlich zugeben, dass meine Erwartungen nicht ganz erfüllt wurden und die Geschichte ganz anders war als gedacht. Es wurde viel Zeit im Jetzt und in der Vergangenheit verbracht, was nicht immer ganz einfach auseinanderzuhalten war. Ich habe etwas länger gebraucht, um wirklich in die Geschichte zu finden. Grund dafür war auch unter anderem die Zeitebene vor ein paar Jahren, die die vereinte Familie zeigte, eine weitere Ebene rund um Hannahs Verschwinden und die Suche im Jetzt. Trotzdem fand ich die beiden vergangenen Ebenen am spannendsten, da sie Familienkonflikte und aufregende Situationen gezeigt haben.
Finja war als Protagonistin ganz sympathisch, auch wenn sie als verzweifelte Mutter nicht unbedingt eine Person war, mit der ich mich gut identifizieren konnte. Dennoch war sie sehr authentisch und man hat ihr diese Gefühle abgenommen. Die Blicke in die Vergangenheit haben gezeigt, wie sie sich verändert hat und was alles passiert ist, was für sie als Person auch positiv war. Sie hat definitiv Fehler begangen, ist aber eine liebende Mutter, die nur das beste für Hannah wollte. Ihre beste Freundin war ebenfalls eine sympathische Protagonistin, die eine grosse Unterstützung für sie darstellte. Die beiden waren ein tolles Team und ich fand es so schön, dass Finja immer auf ihre Unterstützung zählen konnte, egal wie verletzend sie in einem emotionalen Tief auch war. Sie wurde nicht im Stich gelassen. Die weiteren Protagonisten waren interessant, für mehr aber zu gering ausgearbeitet.
Ich war etwas besorgt, wie ich in die Geschichte finden sollte, nachdem es am Anfang schon eher schwierig war, die ganzen Handlungsstränge auseinanderzuhalten. Dennoch hat sich Spannung aufgebaut, da ich unbedingt Finjas schrecklichen neuen Freund und ihre süsse Tochter Hannah weiter verfolgen wollte. Als gegen Ende dann die Suche nach Hannah zu ihrem Ende kam, war ich überrascht von der Wendung, die ein ernstes Thema behandelt hat. So ganz konnte mich das Buch dann aber doch nicht packen. Besonders die Hexenthematik war für mich nicht ganz greifbar. Es wurde nicht gut eingeleitet und erklärt, was es mit Finjas Kräften auf sich hatte und es passte auch gar nicht in die Welt, wie sie mir bisher erklärt worden war. Ich denke, dass sie gut auch hätte weggelassen werden könnte und man sich mehr auf die anderen Hexen fokussieren sollte, um dies realistischer zu gestalten. So hat mich der Mittelteil etwas aus der Geschichte gerissen.
Insgesamt war Hinter den Spiegeln so kalt ein schönes Buch, das mich gut unterhalten und mit der ernsten Thematik am Ende schockiert hat. Dennoch hat mir überall auch ein bisschen die Tiefe gefehlt und mir gewünscht, dass einzelne Aspekte noch besser ausgearbeitet worden wären. Ich mochte es gerne und vergebe deshalb gute 3.5 Sterne.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen