Freitag, 9. September 2022

Cinderella ist tot

Autor/in: Kalynn Bayron
Verlag: heyne
Seitenzahl: 384
Erscheinungsdatum: 14.06.2022
Zeitraum: 05.09.2022 - 09.09.2022
Bewertung: 3.5 Sterne
Band der Reihe: 1/1

Inhalt:
Sophia lebt in Cinderellas Königreich, zweihundert Jahre nach jener Ballnacht, in der Cinderella ihren Traumprinzen fand. Doch Cinderellas Geschichte dient inzwischen nur noch dazu, die Frauen zu unterdrücken und sie möglichst schnell bei einem großen Festakt im Schloss unter die Haube zu bringen. Wer sich diesem Ritual verweigert, wird getötet, und wer am Ende der Ballnacht noch keinen Mann hat, wird ausgestoßen und verfolgt. Doch Sophia will keinen Mann. Sie flüchtet in den verwunschenen Wald – und trifft dort Constance, die ihr zeigt, dass sie die Kraft hat, ihr Schicksal und ihre Welt für immer zu verändern.

Meine Meinung zum Buch (spoilerfrei):

Cinderella ist tot konnte mich mit seiner Geschichte überraschen. Es war unterhaltsames Buch, das mir sehr gut gefallen hat, mich aber in der Umsetzung nicht ganz überzeugen konnte. Es fehlte mir oft an Tiefe und an der Verbindung zu den Protagonisten.

Die Welt bzw. das Konzept der Geschichte war total cool. Ich mochte die Idee, dass man ein Märchen nimmt und dies weitererzählt. Dabei wurde hier nicht auf das perfekte Ende eingegangen, sondern darüber hinaus über die Probleme der Bewohner und Nachfahren von Cinderella berichtet. Dies war wahnsinnig spannend und hat mich über die gesamte Geschichte hinweg begeistert. Es zeigte ein ganz anderes Bild der Geschichte, die man schon so oft erzählt bekommen hat und ging auf Aspekte ein, die man ansonsten niemals beachtet hätte. Aus diesem Grund war das Buch auch so spannend und konnte mich sehr packen. Die Handlung war abwechslungsreich und konnte mich immer wieder überraschen. Dennoch fehlte mir auch manchmal etwas die Erklärung hinter gewissen Ereignissen. Besonders in Bezug auf die Haupthandlung war so vieles zufällig gewählt und hervorgebracht, dass es ziemlich unrealistisch war. Manchmal war es einfach merkwürdig, wie die Protagonisten so überzeugt auf diese Zufälle vertraut haben und keinen richtigen Plan verfolgten. Dies hat mich oft gestört und mich die Geschichte nicht ganz geniessen lassen.

Ich mochte die Protagonisten eigentlich gerne. Manchmal hätte ich mir aber einfach mehr Tiefe hinter den Charakteren und mehr Emotionen gewünscht. Sophia war eine coole Protagonistin, die rebellisch und mutig war. Doch manchmal hat sie auch andere Seiten von sich gezeigt, die etwas naiv wirkten. Dabei hat sie nicht gross nachgedacht, was ihr Handeln für Konsequenzen auf ihr Umfeld haben würde. Diese unbedachten Handlungen haben ihr auf neue Wege eröffnet, da sie sich selbst ganz neu erfinden musste. Leider habe ich aber beispielsweise die Liebesgeschichte einfach nicht gefühlt, da es zu schnell ging und die Emotionen ausblieben. Die Idee war nett, die Umsetzung hat aber nicht überzeugen können. Dasselbe galt eigentlich auch für die anderen Protagonisten wie Constance oder Erin, die mich einfach nicht packen konnten. Es herrschte eine Distanz, die nicht überwunden werden konnte.

Auch die Handlung konnte mich nicht ganz überzeugen. Das Buch war eher kurz und hat demnach auch nicht sehr viel bieten können. Es gab ein nettes Konzept, das aber manchmal gehetzt und nicht ganz durchdacht wirkte. Von dem her war die Umsetzung dieses spannenden Konzepts nicht gut genug für mich.

Insgesamt hat mir dieses düstere Märchen ganz gut gefallen. Ich wurde unterhalten und überrascht und mochte Cinderella ist tot wirklich gerne. Dennoch habe ich ein paar Kritikpunkte, die besonders die Ausarbeitung der Charaktere betreffen. Das Buch erhält von mir 3.5 Sterne.

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