Samstag, 7. März 2020

One True Queen 2

Rezension zu One True Queen - aus Schatten geschmiedet von Jennifer Benkau

Achtung dies ist eine Fortsetzung! Rezension enthält automatisch Spoiler zum ersten Teil.

Inhalt:
Mailin wurde zur Königin von Lyaskye gekrönt und das, obwohl sie vermutlich nie wieder dahin zurückkehren wird. Doch stimmt das wirklich? Denn neuerdings erhält Mailin immer öfters Visionen von Liam, ihrer grossen Liebe, dem es nicht gut geht. Um ihm zu helfen, muss sie zurückkehren und dabei kann ihr nur Nathaniel, der Weltenspringer helfen...



Meine Meinung zum Buch (spoilerfrei):
Als erstes möchte ich hier erwähnen, dass ich dieses Buch im Buddyread mit einer unglaublich lieben Person, nämlich Julia vom Instagram-Account julezreads gelesen habe. Gemeinsam mit ihr hatte ich eine tolle Lesezeit, wenn auch das Buch für uns beide leider eine Enttäuschung war.

Und da habe ich meine Kurzmeinung auch schon erzählt: Enttäuschung.
Die Erwartungen waren bei mir zugegeben schon sehr hoch. One True Queen - von Sternen gekrönt hat die Messlatte wahnsinnig hoch gelegt. Das Buch zählte zu den Monats - wie auch Jahreshighlights 2019, da es mich nicht mehr loslassen konnte. Sowohl Protagonisten, wie auch die Spannung war topp, sodass ich das Buch nicht mehr weglegen konnte.
Davon spürte ich in dieser Fortsetzung leider sehr wenig...

Mailin:
Unsere Hauptperson Mailin war ein Grund, warum ich den ersten Teil dieser Reihe so sehr gemocht hatte. Sie wurde uns als starke, unabhängige und entschlossene Person vorgestellt, die kein Blatt vor den Mund genommen hat und mit vollem Herzen lieben konnte.
Natürlich verändern sich Personen mit der Zeit und meistens ist die Veränderung schön zu sehen und zu begleiten. Hier war es aber so, dass ich einfach immer weniger mit ihr anfangen konnte.
Dass sie entschlossen war, trotz allem zu Liam und Lyaskye zurückzukehren, habe ich bewundert und  auch ihre Bereitschaft dafür, das zu tun, was dafür nötig war.
Zu Beginn war auch alles mit ihr gut, doch dann gab es eine gewisse Wendung, die ich nicht mochte.
Von da an wurde Mailin total passiv und hat nicht gehandelt, obwohl sie ja die Königin dieses Landes ist und gerade sie doch die Macht hätte, etwas zu verändern und einzuschreiten!

Liam:
Liam war für mich immer ein grosser Sympathieträger. Er bezeichnet sich selbst ja immer als Lügner, der aber dadurch alles tut, damit es seinen wichtigen Menschen gut geht.
Im diesem Buch hat man meiner Meinung nach aber gar nicht so viel von ihm gesehen.
Die Momente, die er aber anwesend war, waren eher durch andere Dinge negativ geprägt.
Eine ganz bestimmte Situation fand ich ganz besonders schlimm. Im Genauen möchte ich euch da nicht spoilern aber es war auf jeden Fall so, dass Mailin von vielen Menschen verbal und auch körperlich angegriffen wurde, während Liam auf derer Seite stand und sie mit keinem Wort verteidigt hat! Er muss doch zu ihr stehen! Erst im Nachhinein hat er ihr gesagt, dass es ihm leid tut, was für mich aber viel zu spät und erst so hintenrum kam.
Die grosse Sache am Ende kann ich leider erst im Spoilerteil besprechen.
Die Nebencharaktere wurden ganz schwach oder gar nicht besprochen. Als am Ende jemand gestorben ist, war der mir eigentlich egal, was echt erschreckend ist. Für mich wurde diese Person aber nur so wenig beleuchtet, dass dieser Tod mich kalt gelassen hat.

Der Schreibstil:
One True Queen 1 war für mich eines der Bücher, das ich innerhalb von zwei Tagen durchgesuchtet habe. Mich konnte damals alles begeistern und der Schreibstil hat eine grosse Spannung aufbauen können. Dies war in dieser Fortsetzung komplett weg!
Ich musste mich wirklich fragen, ob es noch die gleiche Autorin wie im ersten Teil war, denn es gab nichts mehr, was gleich war.

Das Buch war anstrengend geschrieben. Da es aus der Sicht von Mailin geschrieben war, hat man immer ihre Gedanken mitverfolgt. Und genau diese waren einfach verwirrend.
Da waren Julia und ich uns auch einig, dass es für den Leser anstrengend war, ihren Gedankengängen zu folgen. Sie hat oft Dinge kapiert und Zusammenhänge erkannt, die der Leser nicht sehen konnte. Als Leser habe ich also nur gesehen, dass sie dachte: "Ja, genau, jetzt habe ich es!"
Nur leider wurde es nachher nicht erklärt. Schon klar, dass es Mailin weiss, ich als Leser brauche aber Erklärungen dazu, die mir die Geschichte logisch erklären.
Dieses Muster zog sich durch das ganze Buch, es kam leider nicht nur einmal vor. Und genau das machte das Lesen anstrengend.

Auch die Spannung des Buches war gar nicht da.
Für mich braucht ein Buch ein Ziel. Etwas, für das die Protagonisten kämpfen, einen Endgegner, den sie besiegen müssen oder einfach einen Spannungsbogen, der sich über die Seiten hinweg aufbaut.
Ich hatte das Problem, dass es mich nicht gross interessiert hat. Es war nicht extrem langweilig zu lesen aber ich wollte nicht zu dem Buch greifen.
Die Personen wirkten für mich gar nicht zielorientiert. Sie haben irgendwas gemacht und gehofft, dass ihre Rechnung am Ende aufgeht und alles gut kommen wird.

Zu mehreren anderen Dingen kann ich erst im Spoilerteil etwas dazu sagen. Am Ende muss ich aber sagen, dass das Buch für mich eine grosse Enttäuschung war. Die Bewertung fällt mir unglaublich schwierig, da ich die Welt mochte und immer diesen grossartigen ersten Teil im Hinterkopf hatte.
Ich kann aber leider nur ⭐️⭐️.5 Sterne geben und hoffe, dass Jennifer Benkau mich mit ihrem nächsten Buch wieder begeistern kann.

!Achtung, ab hier kommen Spoiler!

Es gab auf jeden Fall ein paar interessante Wendungen, die ich hier besprechen möchte.
Mailin und Nathaniel starten im realen Irland und suchen einen Weg zurück nach Lyaskye.
Dabei begegnen sie einem Wesen, das in zwei Hälften geteilt wurde und von dem wir nachher wissen, dass es die Wahre Königin wirklich gibt und sie jene befreien müssen.
Es war gut zu wissen, dass Mailin durch diese Wahre Königin von ihrer Verantwortung befreit wird, andererseits aber auch schade, da sie dadurch die ganze "Besonderheit" verlor.

Ein weiterer negativer Punkt war für mich der böse Endgegner. Cassian als Bruder der Wahren Königin war im ersten Moment spannend und auch interessant.
Dann aber hat man in der Geschichte langsam gemerkt, dass er keinerlei besondere Kräfte hat und für mich kam die Frage auf, warum er so mächtig geworden ist?
Mailin konnte nichts gegen ihn tun, obwohl sie ja sogar die Macht von Lyaskye auf ihrer Seite gehabt hätte. Das alles war sehr merkwürdig.
Auch wie sie ihn am Ende besiegt haben, war irgendwie unspektakulär.

Liams Pläne waren ziemlich hirnrissig - und das übers ganze Buch hinweg.
Als er sich ins Gefängnis einliefern liess, nahm das die Spannung weg, da Mailin nur im Schloss war und nichts getan hat, ausser sich Cassian unterzuordnen. Auch Liams Mission kam zu keinerlei Ergebnisse. Mailin hat da auf jeden Fall ein paar komische Aktionen abgeliefert.
Als der eine Soldat beispielsweise sie verteidigt hat und ihm darauf die Zunge abgeschnitten wurde, hat Mailin mal wieder nichts gemacht, obwohl sie ja die Königin ist!!!
Sie hätte nachher zumindest ihn suchen und sich bei ihm bedanken oder ihn fortschaffen können.

Zum Ende kann ich nur sagen, dass es verwirrend, unlogisch und nicht befriedigend war.
Die Endschlacht an der Abyssschlucht war so geschrieben, dass ich als Leser wieder gar nichts verstanden habe. Sie konnten die Wahre Königin befreien, das habe ich noch verstanden. Dann wurde es aber richtig unbefriedigend. Die Wahre Königin ist nämlich kein Stück besser als Cassian.
Sie wollte die Clans wiederum versklaven und sie hat es auch nicht interessiert, dass Mailin daduch sterben muss. Sie hat ihr nicht mal geholfen. Auch Mailins Tod und ihre Wiederbelebung durch Herzmassage nach Schlucken eines Gifttrankes machte für mich überhaupt keinen Sinn!
Am Ende haben wir also immernoch die gleiche Welt, in der Mailin und die anderen Clanleute sich vor einer wahnsinnigen Königin verstecken müssen.
Und natürlich kam dann noch Liams Selbstmord, bei dem ich zugegebenerweise ein paar Tränen vergossen habe, da ich wirklich dachte, dass er tot ist.
Als sie ihn dann aber ohne Gedächtnis wiedergefunden hat, fand ich das fast noch schlimmer, als wenn er einfach tot gewesen wäre. Wie er diesen Sturz überlebt hat, ist mir bis jetzt noch nicht klar.
Das einzige Gute war, dass am Ende angedeutet wurde, dass sein Gedächtnis mit der Zeit zurückkommen wird. Aber auch dann ist dieses Ende einfach nur schlecht...

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