Sonntag, 31. Juli 2022

All das Ungesagte zwischen uns

Autor/in: Colleen Hoover
Verlag: dtv
Seitenzahl: 448
Erscheinungsdatum: 23.10.2020
Zeitraum: 28.07.2022 - 30.07.2022
Bewertung: 4 Sterne
Band der Reihe: 1/1

Inhalt:
Zur unendlichen Trauer um den Verlust von Mann und Schwester kommt für Morgan eine albtraumhafte Erkenntnis: Ohne es zu wissen, lebte sie seit Jahren in einem Lügengebäude. Morgans einziges Bestreben ist es nun, zumindest für ihre 16-jährige Tochter Clara die Erinnerung an glückliche Zeiten aufrechtzuerhalten. Doch je mehr sie sich um das Wahren der Fassade bemüht, desto mehr entgleitet ihr die Beziehung zu ihrer eigenen Tochter.

Meine Meinung zum Buch (spoilerfrei):

Dieses Buch von Colleen Hoover hat mir wiederum wirklich gut gefallen. Ich mochte, dass hier der Fokus auf die Beziehung zwischen Mutter und Tochter gelegt wurde und fand die Geschichte insgesamt sehr stimmig. Dennoch ist das Buch nicht unter die besten der Autorin gekommen, da es mich nicht so sehr packen konnte.

Das Konzept der Geschichte hat mich sehr fasziniert. Es dreht sich hier alles um Clara und Morgan, die sich in einer wirklich schwierigen Lage befinden und in einem Netz aus Lügen gefangen sind. Dieser Grundkonflikt, der sich schon am Anfang aufgebaut hat, war sehr spannend und konnte mich über das Buch hinweg packen. Besonders gut umgesetzt war dabei, dass es kein einfacher Konflikt war, der nur auf fehlender Kommunikation beruhte und den ich zu gekünstelt und schnell lösbar fand, sondern ich war authentisch von beiden Seiten gepackt und konnte diese auch gut nachvollziehen. Natürlich wollte die Mutter der Tochter ihre schönen Erinnerungen lassen, doch auch Clara hatte allen Grund, so darauf zu reagieren. Dies ist immer das faszinierende an den Büchern von Colleen Hoover, da sie es schafft, dass man immer mit beiden Seiten mitfühlen und diese auch wirklich nachvollziehen kann. 

Morgan war eine spezielle Protagonistin, die schon viel Lebenserfahrung als Ehefrau und Mutter in die Geschichte mitbrachte. Der Kontrast zwischen dem Teenager und der erwachsenen Frau war dadurch stark zu sehen. Man spürte ihre Veränderung, die sie irgendwie zu dieser langweiligen, vorhersehbaren Person gemacht hat, die den Anschluss ans Leben und die Freude daraus verpasst hat. Sie musste hier lernen, sich selbst und ihre Interessen zu finden und endlich ihr gewohntes Schneckenhaus zu verlassen. Ich fand sie absolut authentisch und mich hat besonders auch ihre eigene Liebesgeschichte fasziniert. Sie war toll ins Buch eingeflochten und langsam aber stetig aufgebaut. Auch den männlichen Gegenpart fand ich absolut grossartig und liebevoll.
Clara hingegen war da schon etwas schwieriger. Was ihrer Mutter etwas an Persönlichkeit fehlte, hat sie mit ihrer bockigen Art wettgemacht. Sie war ein typischer pubertierender Teenager, der alles tat, um irgendwie gegen ihre Mutter zu rebellieren. Dies war verständlicherweise sehr schwierig für Morgan und ihr gesamtes Umfeld, das nicht wusste, wie man mit Clara umgehen sollte. Auch ich selbst konnte Clara manchmal einfach nicht verstehen. Mir war es fremd, wie sie Entscheidungen getroffen und diese auch ausgeführt hat und sich damit in eine ziemlich schwierige Situation gebracht hat. Dazu kam, dass ich ihre Liebesgeschichte leider nicht gefühlt habe und den Jungen einfach von Anfang an schon nicht so wirklich mochte. Ihre Einsicht und Lehren, die sie aus der ganzen Geschichte gezogen hat, waren aber schön und ich mochte das Ende auch einfach gerne. 

Insgesamt war ich total gefesselt von dem Buch und den Protagonisten und habe die Spannungen und Konflikte mit viel Interesse verfolgt. Dennoch wird All das Ungesagte zwischen uns nicht mein liebstes Buch der Autorin und erhält von mir gute 4 Sterne.

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