Montag, 2. August 2021

Ein Kleid aus Seide und Sternen

Autor/in: Elizabeth Lim
Verlag: Carlsen
Seitenzahl: 444
Erscheinungsdatum: 02.07.2020
Zeitraum: 26.07.2021 - 29.07.2021
Bewertung: 4 Sterne
Band der Reihe: 1/2

Inhalt:

Maia Tamarin träumt davon, die beste Schneiderin des Reiches zu werden. Sie lernt diese Kunst von ihrem Vater und ist sehr begabt, aber als Mädchen ist ihr die Ausübung dieses Berufes untersagt. Als der Kaiser einen Wettbewerb um den Posten des Hofschneiders ausruft, fasst sie einen gewagten Plan: Verkleidet als Junge reist sie unter dem Namen ihres Bruders an den Hof, um für ihren Traum zu kämpfen. Unter den zwölf Schneidern, die sich bewerben, herrscht hohe Konkurrenz, das Leben am Hof ist von Intrigen bestimmt – und keiner darf Maias Geheimnis erfahren, denn dann erwartet sie der Tod. Doch schon bald zieht sie die Aufmerksamkeit des geheimnisvollen Magiers Edan auf sich: Er scheint ihre Verkleidung zu durchschauen. Und Maia braucht seine Hilfe, um die schier unmögliche letzte Aufgabe des Wettbewerbs zu erfüllen: Sie muss drei magische Kleider für die kaiserliche Prinzessin nähen, die aus Elementen der Sonne, der Sterne und des Mondes gewirkt sind. Zusammen mit Edan begibt sich Maia auf eine gefährliche Reise, die sie fast alles kostet, was ihr lieb und teuer ist.

Meine Meinung zum Buch (spoilerfrei):

Eine Fantasygeschichte, die mich total mitreissen konnte. Ein Kleid aus Seide und Sternen punktete mit einer spannenden Welt und starker Protagonistin, die ich sehr interessant fand. Auch ist das Buch ein absoluter Hingucker im Regal und auch innen wunderschön aufgemacht.

Die Welt von A'landi ist etwas ganz neues. Ich hatte sofort orientalische bzw. chinesische Elemente im Kopf und habe mir die Welt auch so ähnlich vorgestellt. Es war vieles ungewohnt: Von Namen der Protagonisten über Orte bis hin zu Kleidung und Gebräuche. Irgendwie hat es sich toll angefühlt, in dieser Buchwelt zu lesen. Schon dieser Aspekt baute eine angenehme und spannende Grundlage auf. Der grosse Hauptkonflikt der Geschichte ist natürlich, dass in A'landi Frauen viel weniger Rechte haben als Männer. Für die Protagonistin Maia bedeutete dies, dass sie keine Schneiderin werden kann. Als Lösung gibt sie sich dann als Mann aus, um an dem kaiserlichen Wettkampf um den Posten des Hofschneiders teilnehmen zu können.

Die Handlung war besonders in der ersten Hälfte sehr spannend. Die Umstände, in denen die Familie Tamarin lebte machten mich schon sehr neugierig. Direkt zu Beginn der Geschichte wurde auch die Familientragödie erzählt und erklärt, sodass der Leser sanft mit den Protagonisten vertraut gemacht wurde. Maias Aufgabe in der Familie war ebenso ein interessanter Punkt, über den ich gerne mehr erfahren wollte. Trotz ihres Geschlechts war nämlich sie diejenige, die die Familie eigentlich ernährt und versorgt hatte. Was noch spannender war, waren die Szenen am kaiserlichen Hof. Der Wettbewerb zwischen den Scheidern, die Aufgaben und Intrigen waren sehr fesselnd. Ich lese einfach sehr gerne von solchen Geschichten und fand dies sehr spannend. Danach muss ich aber leider sagen, dass diese Spannung nicht mehr gehalten werden konnte. Es gab gewisse Entwicklungen, die zu einer Reise geführt haben. Nach meinem persönlichen Geschmack finde ich dies leider immer nicht so toll. Einerseits hätte ich lieber noch mehr von den Geschehnissen am Hof erfahren und andererseits finde ich, dass Reisen immer mit sehr viel langatmigen Szenen begleitet werden. Dies ist mit ein Punkt, weshalb ich dem Buch leider etwas abziehen muss.

Maia fand ich einfach grossartig! Schon vom Anfang an konnte sie meine Sympathien gewinnen. Ihr Einsatz für ihre Familie ist bewundernswert, genau wie ihr Mut, sich trotzt der Gefahr verkleidet an den Kaiserhof zu wagen. Ich liebe Protagonistinnen, die mutig, klug und aufrichtig sind. Genau diese Eigenschaften trafen auch auch Maia zu. In den Prüfungen hat sie ihre Fähigkeiten und ihre Aufrichtigkeit bewiesen. Sie hat einen fairen Wettkampf abgehalten und dies trotz der Manipulationen ihrer Mitstreiter. Sie war jederzeit zu allen gerecht und hat ihr eigenes Ding gemacht.
Neben Maia gab es noch einen männlichen Hauptprotagonisten, der zu einer Liebesgeschichte geführt hat. Da ich am Anfang auf jemand anderen getippt hätte, möchte ich Namen und Eigenschaften an dieser Stelle nicht erwähnen. Auch ihn mochte ich gerne, auch wenn ich zuerst nicht sein grösster Fan war. Die Liebesgeschichte wäre genau auch ein Teil, den ich nicht so ganz gefühlt habe. Irgendwie sind die Gefühle nämlich nicht bei mir angekommen. Dies war irgendwie schade, denn ich fand die Kombination ganz gut am Ende. Hoffentlich wird Band zwei in der Hinsicht mit vielleicht etwas mehr mitreissen können.

Ein sehr aussergewöhnliches Buch, das sich von anderen in dem Genre definitiv abhebt. Eine magische Welt mit spannender Ausgangslage in Kombination mit tollen Protagonisten haben diese unterhaltsame Geschichte ergeben. Dennoch "nur" 4 Sterne, weil ich die Art der Geschichte in der zweiten Hälfte nicht mehr ganz so spannend fand wie am Anfang.

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