Mit Dunbridge Academy hat Sarah Sprinz wieder ein unglaublich gutes Buch geschrieben, das mich fasziniert und begeistert hat. Das Setting und die Atmosphäre war einfach unschlagbar, genau wie die Protagonisten, die ich total in mein Herz geschlossen habe.
Lange habe ich auf das neue Werk von Sarah Sprinz gewartet
und konnte es jetzt endlich lesen. Auf Dunbridge Academy bin ich so
gespannt wie auf fast keine Neuerscheinung aus den ersten Monaten von 2022.
Dies besonders aus dem Grund, weil ich die Autorin letztes Jahr für mich
entdecken konnte. Ihre Vancouver Reihe war einfach fantastisch und hat sich von
Band zu Band gesteigert. Besonders What if we trust hat mich vom Hocker
gerissen und einen Platz unter den besten NA Büchern 2021 verdient. Sarahs Schreibstil
ist unglaublich emotional und mitreissend, sodass ich auch ihre weiteren Bücher
unbedingt lesen möchte. Natürlich habe ich aber nicht nur aus diesen Gründen
Dunbridge Academy direkt auf meine Wunschliste gesetzt, denn das Buch ist auch
äusserlich einfach ein Meisterwerk. Es ist unfassbar schön gestaltet und klingt
dem Klappentext nach auch nach einer Geschichte, die genau meinem Geschmack
entsprechen könnte.
Der Anfang der Geschichte war totaleinnehmend. Man lernte Emma schon direkt mit ihren Eigenschaften und Macken kennen. Ihre verpeilte aber lustige Art mochte ich sofort. Dennoch hat sie auch eine Seite an sich, die ich nicht einschätzen konnte. Zum Beispiel ihre Mutter oder die Hintergründe hinter ihrem Austauschjahr. Ebenfalls hat sie eine Vergangenheit, die sie nicht allzu gut auf Männer sprechen lässt. Die Parallelen zu Henry im zweiten Kapitel waren dann umso witziger. Dass auch seine Erzählung mit Rennen und Flughafen zu tun hatte, war sehr ähnlich zu Emmas Situation und hat da schon für mich als Leserin eine Verbindung geschaffen. Das Zusammentreffen der beiden hat einfach perfekt zur Situation gepasst und war genauso unglücklich wie das erste Auftreten der beiden Protagonisten, was mich sehr unterhalten konnte. Henry wirkte für mich unglaublich sympathisch und attraktiv, was schon eine sehr gute Voraussetzung für die Geschichte war.
Ich mochte auch die erwähnten Orte richtig gerne. Einerseits
fand ich es sehr cool, dass Emma nicht aus den USA oder Grossbritannien stammt (sondern aus Deutschland) und andererseits finde ich auch Schottland total faszinierend mit einer
wahnsinnigen Atmosphäre. Die Dunbridge Academy war dabei als Setting einfach perfekt. Ein historisches Gebäude, das voller Geheimnisse und
Mysterien steckt und eine coole Umgebung für diese Geschichte darstellt .
Die Protagonisten fand ich einfach wahnsinnig toll und sehr vielfältig gestaltet. Emma als Hauptprotagonistin war eine coole Frau, die aber auch mit einigen Dingen aus ihrer Vergangenheit zu kämpfen hatte. So zum Beispiel ihr Vater, der sie einfach so verlassen hat oder die Mutter, die nicht wirklich für sie da ist. Sie war aber neben ihrem Humor auch sehr liebevoll und konnte ihre Emotionen zeigen. Der Konflikt zwischen Henry mögen aber ihn nicht haben sollen, war sehr gut dargestellt. Auch Henry mochte ich ab der ersten Seite und habe ihn sofort in mein Herz geschlossen. Er war ein absoluter Goodboy, hat sich um seine Mitmenschen gekümmert und war wahnsinnig empathisch. Seine Rolle als Schulsprecher hat er definitiv erfüllt. Auch er war in einem wahnsinnig schwierigen Konflikt gefangen, der er unglaublich gut gelöst hat. Ich fand es toll, dass zwischen den beiden nur langsam etwas gelaufen ist und sich viel Zeit genommen wurde. Wen ich ebenfalls einfach loben muss, ist Grace und ihre erwachsenen Reaktionen, die man nur bewundern kann. Die Clique rund um Emma, Henry und ihre Freunde hat mich einfach fasziniert und ich freue sehr auf die weiteren Bände und Charaktere der Dunbridge Academy.
Was ich ebenfalls einfach toll finde, ist die Spannung, die schon sehr früh aufgebaut wurde. Es gab so viele Geheimnisse und mysteriöse Protagonisten, die etwas zu verbergen hatten. So zum Beispiel die Mutter, die immer von Emmas Vater ablenken möchte oder auch der griesgrämige Lehrer, der offensichtlich etwas zu verbergen hatte. Ich habe auch immer wieder Theorien aufgestellt und Dinge erwartet, die dann ganz anders passiert sind. Dadurch war ich unglaublich gefesselt von der Geschichte und wollte gar nicht aufhören zu lesen. Was mein Kritikpunkt allgemein an der Geschichte bzw. der Handlung ist, sind die zusammengewürfelten Handlungsstränge, die sich zu keinem roten Faden zusammenfügten. Es wurden während des Buches ganz viele Baustellen aufgerissen, die dann aber für sich wieder abgeschlossen wurden und sich nicht in ein grosses Ganzes gefügt haben. Es war dadurch abwechslungsreich aber mit hat etwas der Zusammenhang gefehlt und es hätte gerne etwas runder im Ablauf sein können. Auch das Drama am Ende fand ich nicht ganz perfekt aufgelöst. Es wurde sich etwas einfach gemacht.
Insgesamt habe ich jetzt ein paar Kritikpunkte, muss aber nochmal betonen, dass dies Kritik auf höchstem Niveau ist und mein allgemeines Gefühl zum Buch nicht riesig beeinflusste. Ich habe mich wohl gefühlt, mich in Protagonisten, Schauplatz und Handlung verliebt und kann das Buch nur weiterempfehlen. Dennoch haben diese kleinen Punkte dazu geführt, dass es keine reinen 5 Sterne von mir an dieser Stelle werden. Ich vergebe deshalb 4.5 Sterne und eine grosse Empfehlung an dieser Stelle.
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