Verlag: Vajona
Seitenzahl: 502
Erscheinungsdatum: 30.03.2022
Zeitraum: 04.01.2022 - 10.01.2022
Bewertung: 5 Sterne
Band der Reihe: 1/3
Inhalt:
Bei Ausgrabungen in Griechenland stößt die Archäologin Kyra Delany mit ihren Kollegen auf einen unglaublichen Fund einer längst vergessenen Zeit. Einen Tempel zu Ehren Ares, dem Gott des Krieges. Aber was Kyra in den Tiefen Griechenlands entdeckt, ist mehr als nur ein Stück Geschichte. Inmitten der Mythen und Legenden kommt sie einer Wahrheit auf die Spur, ohne zu ahnen, dass sie schon immer ein Teil davon ist.
Oraculum war eine riesige Überraschung für mich, weil sich hinter dem Cover eine total spannende und unglaublich gut geschriebene Geschichte verbarg. Eine der besten Umsetzung von griechischer Mythologie, die ich in letzter Zeit gelesen habe, was definitiv auch zur Bezeichnung Highlight führt.
Ich liebe ja die griechische Mythologie total und finde Götter und ihre Sagen immer wieder aufs Neue unglaublich spannend. Schon zu oft bin ich allerdings auch von Umsetzungen enttäuscht worden und gehe mittlerweile mit einer gewissen Skepsis an solche Geschichten heran. Hier fand ich es insgesamt aber wirklich gelungen und zudem spannend erzählt. Obwohl das sehr komplexe Göttersystem stark heruntergebrochen und vereinfacht wurde, gefiel es mir wirklich sehr gut. Man konnte den Beziehungen und Verbindungen folgen und hatte nicht das Gefühl, dadurch überfordert zu sein. Auch mochte ich den Fokus, der hier auf Ares und seine Freunde gelegt wurde, sehr. Es machte die Geschichte aussergewöhnlich und ich habe gerade die einzelnen Individuen als eine Truppe sehr geliebt. Zudem spielten aber nicht nur die Götter eine grosse Rolle, sondern auch andere mythologische Elemente und Geschichten wie Troja oder Delphi eine grosse Rolle.
Die Protagonisten waren allesamt einfach grossartig. Ich habe sie auch als Gemeinschaft und Team geliebt, denn sie waren zusammen einfach unschlagbar. Begonnen hat es natürlich mit Kyra, deren Person sehr mysteriös war am Anfang. Ihre Träume und Visionen konnte ich gar nicht einordnen, hatte aber doch schon eine Vermutung. Sie hat mich immer wieder überrascht in ihrem Handeln. Sie war nämlich sehr mutig und stellte sich allen Herausforderungen. Trotzdem war sie manchmal aber auch ziemlich stur und gegen Ende habe ich ihre Entscheidungen zwar nachvollziehen können, war dabei aber nicht ganz einverstanden mit ihr. Sie war eine total vielschichtige Person, die so manche Facette zeigen konnte. Auch hat sie eine ordentliche Entwicklung durchgestanden und einiges erleiden müssen, um so richtig in ihrem Zuhause anzukommen. Dadurch kam auch immer mehr Tiefe in ihre Person.
Die Person, die ich aber am meisten in dieser Geschichte geliebt habe, war definitiv Ares. Neben dem Fakt, dass er ein absolut heftiger Gott ist, der einfach alle zerstören kann, steckte aber auch so viel Liebe in ihm. Ihn habe ganz anders eingeschätzt und war so überrascht, da er nicht wie erwartet der unnahbare und arrogante Typ zeigte, sondern direkt mit vielen Emotionen auftrat. Schnell kam bei mir so auch seine Liebe für Kyra an und hat mich total mitgerissen. Ares stand zudem noch in einer wirklich schwierigen Position und musste unerfreuliche Entscheidungen treffen. Dabei musste er auch so einiges einstecken und sich Vorwürfe gefallen lassen. Dabei ist er aber wirklich beeindruckend locker und verständnisvoll geblieben. Auch seine Vergangenheit lernte man immer besser kennen und so konnte ich ihn auch immer besser verstehen. Gerade auf ihn bin ich in Band zwei unglaublich gespannt und kann ihn deshalb kaum erwarten.
Neben den beiden Hauptprotagonisten gab es aber noch zahlreiche Nebencharaktere, die mich ebenfalls für sich gewinnen konnten. Gerade Ares Heerführer und strategische Begleiter und Freunde fand ich grossartig. Als Team sind sie unschlagbar, witzig und immer füreinander da. Von Kyras Freunden bin ich da eher noch nicht ganz begeistert, da ich aus ihrem besten Freund nicht schlau wurde. Er wird wohl noch eine grössere Rolle spielen, ist mir aber eher mit seinem übertriebenen Beschützerinstinkt im Gedächtnis geblieben. Dabei spielte wohl aber auch die Eifersucht noch ziemlich mit und ich bin gespannt, ob er dies im zweiten Band ablegen kann.
Das beeindruckendste an der Geschichte war aber die Spannung. Ani hat es geschafft, dass ich komplett im Buch versunken bin und einfach nicht mehr aufhören wollte. Die ersten 100 Seiten waren noch eher ruhig, wurden aber von den vielen Fragezeichen getragen. Ich wollte dabei unbedingt herausfinden, was es mit Kyra und ihren Träumen auf sich hat. Danach konnte sich diese Spannung aber noch steigern, als urplötzlich Ares auftauchte und die romantischen Momente begannen. Das hohe Tempo der Geschichte hat keinerlei Langeweile aufkommen lassen und es blieb so permanent auf einem hohen Spannungslevel. So viele überraschende Momente haben die Geschichte immer wieder in neue Richtungen gelenkt. Ebenfalls war ich schockiert vom Ende und hätte es niemals so erwartet. Ich dachte eigentlich, dass am Ende von Band eins eine gewisse Handlung eintreten würde, die allerdings wohl erst später stattfinden wird. Der grosse Cliffhanger am Ende erzeugt auch so viel Spannung für den zweiten Band, dass ich ihn am liebsten direkt lesen würde und freue mich sehr, bis er dann endlich erscheint.
Insgesamt konnte mich der erste Band von Oraculum so überraschen und begeistern, dass er verdiente 5 Sterne von mir erhält. Besonders von der Liebesgeschichte war ich so begeistert, dass ich das Buch einfach als Highlight betiteln muss. Anis Schreibstil war einfach wundervoll und hat ein grossartiges Leseerlebnis geschaffen. Ich freue mich einfach wahnsinnig auf Band zwei und kann ihn kaum mehr erwarten.
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