Mittwoch, 26. Januar 2022

Where the waves rise higher

Autor/in: Kathinka Engel
Verlag: Piper
Seitenzahl: 400
Erscheinungsdatum: 02.12.2021
Zeitraum: 23.01.2022 - 25.01.2022
Bewertung: 4.5 Sterne
Band der Reihe: 2/3

Inhalt:
Als älteste von drei Schwestern musste Nessa viel zu früh erwachsen werden. Mit ihrer eigenen Mikrodestillerie erfüllte sie sich endlich einen Traum, und langsam gewinnt ihr Whisky auch über Shetland hinaus Bekanntheit. Als die nordschottische Whiskymesse ansteht, hat sie vor allem ein Ziel: Sie will es ihrem Erzfeind Boyd Tulloch, Erbe der größten Destillerie der Insel, ein für alle Mal zeigen. Doch schon bald muss Nessa zugeben, dass Boyd nicht nur ein arroganter, sondern auch ein ziemlich attraktiver Idiot ist. Und der Konkurrenzkampf wird ganz neu angeheizt.

Meine Meinung zum Buch (spoilerfrei):

Der zweite Band der Shetland - Love Reihe konnte mich noch mehr von sich überzeugen als es schon Where the roots grow stronger konnte. Kathinka Engel hat hier ein absolutes Wohlfühlbuch erschaffen, das zudem noch viel Spannung und ein einzigartiges Thema bieten konnte. Einfach toll!

Mir ist Einzigartigkeit in einer Geschichte immer total wichtig, weil ich den Wiedererkennungswert sehr schätze. Ich brauche deshalb immer etwas, das das Buch von anderen unterscheidet - sei dies Thema, Ort, Protagonisten oder der Schreibstil. Hier konnte diese Besonderheit in gleich mehreren Dingen gefunden werden. Allen voran liebe ich Shetland als Handlungsort sehr und freute mich, darin zurückkehren zu können. Denn schon im ersten Band brachte dies einen grossen Wohlfühlfaktor mit. Das, was mich aber am meisten begeistern konnte, war Nessas grosses Hobby, das zugleich ihr Beruf darstellt. Ihre Liebe zum Whiskey, ihre kleine Brennerei und das Unternehmen, das sie mit ihrem besten Freund Henry aufgebaut hat, war so spannend zu verfolgen. Diese Thematik machte das Buch einzigartig, weil ich sowas noch nie zuvor gelesen habe. Dies als Grundlage hat dann auch für die Handlung der Geschichte Spannung aufbauen können. So gab es ganz neue Handlungsstränge wie das Whiskeyfestival oder der grosse Wettbewerb in Edinburgh, den ich faszinierend fand. Das Schönste an allem war aber, dass auch Boyd mit seinem Familienunternehmen in diesem Bereich tätig war. Diese Rivalität zwischen ihm und Nessa hat ein gewisses Feuer in die Beziehung der beiden gebracht. Deshalb ist dieses Buch eine spannende Enemies-to-lovers Geschichte, die ich fantastisch umgesetzt finde.

Nessa war eine absolut unabhängige Frau, die hier lernen musste, zu vertrauen. Als Folge der ganzen Enttäuschungen in ihrem Leben hat sie ein grosses Problem damit, jemanden zu brauchen und Hilfe zu fordern, was ihr persönlicher Lernprozess darstellte. Sie war echt cool und empathisch und wollte den Menschen in ihrem Umfeld gerne helfen. Ich fand es aber auch schade, dass sie zum Beispiel ihrer Schwester Fiona noch nicht ganz verzeihen konnte und fand manche Äusserungen ihr gegenüber etwas hart. Dies war aber sehr ehrlich und muss auch dementsprechend geschätzt werden.
Die erste Hälfte des Buches hätte ich absolut nicht gedacht, dass ich Boyd jemals mögen würde. Er war so maximal unsympathisch und fies zu Nessa und ich konnte ihn wirklich gar nicht leiden. Ich war stark besorgt darüber, ob das eine authentische Liebesgeschichte ergeben könnte, dass ich das Buch schon fast abschreiben wollte. Danach kam aber die grosse Wende und ich habe gesehen, dass auch Nessa mit ihren Sticheleien das Schlechteste aus Boyd hervorgelockt hat. Wenn er Gefühle zeigte, hat man auch eine ganz andere Seite von ihm gesehen und ich fand es sehr schön, wie am Ende die Beziehung der beiden sich entwickelt hat. Auch konnte ich ihm im grossen Enddrama gar nicht böse sein und habe seine Seite total verstanden. Ich fand ihn ebenso wie Nessa sehr authentisch und liebenswert. 

Nebencharaktere waren beinahe genau so überzeugend wie die Hauptprotagonisten. Besonders die Linklater Schwestern habe ich in mein Herz geschlossen. Fiona und Connel sind so süss zusammen und ich kann die Geschichte von Effie kaum abwarten, weil ich mich sehr auf sie als Hauptprotagonistin freue. Auch war das ganze Städtchen gefüllt mit tollen Charakteren. Dazu muss ich aber sagen, dass mich Boyds kleine Schwester Jamie echt wütend gemacht hat am Anfang und ich sie so gar nicht leiden konnte. Auch das hat sich aber wieder verändert.

Was ich besonders toll fand und bereits im ersten Abschnitt angedeutet habe, war die Spannung. Es ist wahnsinnig viel passiert, sodass es beim Lesen keine Längen oder langweiligen Stellen gab und ich sehr lange am Stück an dem Buch lesen konnte. Ich war total fasziniert vom Geschehen und wollte unbedingt wissen, was als nächstes passieren wird. Diese ereignisreiche Handlung hat am allermeisten zu dieser guten Bewertung geführt. Das wurde natürlich auch dem dem einzigartigen Whiskey-Thema getragen, das so einzigartig und spannend zu verfolgen war.

Insgesamt war Where the waves rise higher so überzeugend, dass es die 4.5 Sterne definitiv verdient hat. Es war spannend, emotional und einzigartig und deshalb eine grosse Empfehlung an dieser Stelle.

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