Autor/in: Naomi Novik
Verlag: cbj
Seitenzahl: 506
Erscheinungsdatum: 11.10.2021
Zeitraum: 15.11.2021 - 20.11.2021
Bewertung: 3 Sterne
Band der Reihe: 2/2
Inhalt:
Scholomance ist eine Magierschule, wie es sie noch nie gegeben hat: keine Lehrer, keine Ferien, Freundschaft nur als Mittel zum Zweck und sehr ungleiche Überlebenschancen. Es gibt nur zwei Wege heraus aus der Schule — die Abschlussprüfung oder den Tod.
Für El und Orion beginnt das letzte Jahr an der Scholomance und das tödliche Ritual der gefürchteten Abschlussprüfung wirft seine Schatten voraus. El setzt alles daran, dass ihre Gruppe überlebt. Doch die Chancen stehen von Tag zu Tag schlechter und der Kampf gegen die Schule wird immer brutaler. Bis El herausfindet, dass man manche Spiele nur gewinnen kann, wenn man alle Regeln über den Haufen wirft …
Ein interessantes Buch, das ich gerne gelesen habe und trotz eines anspruchsvollen Schreibstils geniessen konnte. Es ist etwas total Neues, das mich aber leider nicht komplett fesseln konnte. Ebenfalls blieb der Kritikpunkt aus Band eins der gleiche - es fehlte etwas an Tiefe.
Der Einstieg erwies sich als eher schwieriger und dennoch habe ich schliesslich wieder in die Geschichte gefunden. Es wurde geschickt mit Rückblicken und Erzählungen gearbeitet, damit man sich wieder an das Ende aus dem ersten Band erinnern konnte. Somit war dann auch das Magiesystem wieder präsent in meinem Kopf.
Dieses System ist es, was die Scholomance so aussergewöhnlich macht. Die ganzen Mals, das Mana und die Angst der Schülerinnen und Schüler, die sich in ihrer eigenen Schule nie sicher sein konnten, war wieder total spannend. Es stecken so viele tolle Ideen dahinter, die ich so noch nie gehört habe. Dennoch habe ich Fragen, die nie beantwortet wurden. Da hat mir die logische Schlussfolgerung manchmal gefehlt und ich hatte das Gefühl, dass das Ganze nicht zu Ende gedacht wurde.
Die Spannung liess teilweise auch etwas zu wünschen übrig. Dadurch, dass hier wirklich viel Zeit mit langen Unterrichtsstunden und sonstigen Lernaktivitäten verbraucht wurde, war die Spannung dementsprechend eher gering. Es gab Längen, in denen praktisch nichts passiert ist, was schade ist. Ich habe auch damit begonnen, gewisse Passagen schneller zu lesen, weil man sich so viele Seiten einfach sparen hätte können. Es wurde unendlich lange für Planung und Training verschwendet, sodass das wirklich spannende erst ganz am Ende drangekommen ist. Somit war ich auch etwas gelangweilt von der Geschichte.
Der Schreibstil von Naomi Novik ist eher speziell. Sie verliert sich oft in Details und erzählt ausschweifend von Umgebung und Aussehen. Ebenfalls sind nur relativ wenige Dialoge eingebaut, weil die Protagonistin oft für sich selbst bleibt. Das war eher anstrengend zu lesen und brauchte auch mehr Zeit als normalerweise. Dennoch habe ich in die Geschichte gefunden und konnte sie geniessen.
Die Protagonisten mochte ich insgesamt eigentlich gerne. Auch wenn es in der Charakterebene etwas an Tiefe gefehlt hat, mochte ich besonders El und auch Orion ganz gerne. Die beiden sind ein süsses Team, das mutig gegen die Kreaturen ihrer Schule gekämpft hat. Ebenfalls habe ich ihre Freundinnen ins Herz geschlossen. Wie bei fast jeden Punkt in diesem Buch waren auch die Charaktere sehr aussergewöhnlich und speziell.
Was ich wiederum positiv bewerte, sind die Hintergründe hinter der Scholomance, die endlich erklärt wurden. Ich habe nachvollziehen können, warum die Schüler dahin geschickt werden und was die Schule so speziell macht. Dennoch war nicht immer alles logisch und ich hatte noch immer das Gefühl, dass Gedankengänge nicht bis zum Ende gedacht worden sind.
Insgesamt vergebe ich Scholomance 2 eine Note 3 - okay. Es war kein mega Flop aber auch kein wirklich gutes Buch. Ich hoffe, dass es ein typischer zweiter Band war, der mit dem grossen Finale aber übertroffen wird. Das Ende war gemein, sodass man dennoch weiterlesen möchte.
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