Freitag, 31. Dezember 2021

Und wir tanzen über den Flüssen

Autor/in: Sophie Bichon
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 464
Erscheinungsdatum: 13.12.2021
Zeitraum: 28.12.2021 - 31.12.2021
Bewertung: 3.5
Band der Reihe: 3/3

Inhalt:
June ist voller Lebenslust und steht am Anfang ihrer Arbeit am Theater. Nichts macht ihr Angst, mit Ausnahme des fragenden Ausdrucks in Kians Augen, den sie für ihren großen Traum, Musicaldarstellerin zu werden, nach nur wenigen gemeinsamen Monaten verlassen hat. Doch mindestens genau so sehr fürchtet sie Ashs hasserfüllte Blicke. Ash, Kians bester Freund, der sie schon immer auf unerklärliche Art und Weise faszinierte. Die drei begegnen sich immer wieder in Londons Straßen, und mit jedem Treffen wird ihnen klar, dass die Gefühle zwischen ihnen noch komplizierter sind, als sie bisher geahnt haben.

Meine Meinung zum Buch (spoilerfrei):

Der dritte Band der Love is love Reihe konnte mich leider am wenigsten überzeugen. Dies lag vermutlich etwas am Konzept, mit dem ich einfach nicht so ganz warm geworden bin. Ausserdem hatte ich meine Probleme mit den Protagonisten, die mir nicht allzu sympathisch waren. Trotzdem vermittelte auch dieses Buch wieder eine grossartige und wichtige Botschaft.

Schon dem Klappentext und der Widmung nach wusste ich direkt, worauf diese Geschichte hinführen wird. Trotzdem hier eine kleine Spoilerwarnung, wenn ihr euch komplett überraschen lassen wollt. Es geht nämlich um eine polyamouröse Beziehung unserer drei Hauptprotagonisten. Vorab muss gesagt werden, dass ich natürlich finde, dass jeder so leben soll, wie er möchte und das auch vollkommen ok ist. Mein Problem, das ich mit der Geschichte hatte, bezieht sich also nicht auf das Konzept an sich sondern auf die Umsetzung in diesem Buch. So fand ich den Fakt, dass in dieser Beziehung alle alle geliebt haben, etwas unrealistisch. Bisher habe ich nämlich nur von solchen Beziehungen gehört, bei denen sich eine Partei nur als Freunde gesehen hat. Ich sehe es einfach als schwierig und schon sehr zufällig an, dass sich genau diese drei Personen ausgerechnet in die jeweils anderen verlieben, die auch die anderen toll finden. Dass diese Konstruktion so aufgebaut werden kann, konnte ich nicht ganz verstehen. Dennoch habe ich sie am Ende zusammen wirklich gefühlt und fand es schön, wie sie ihre Probleme in den Griff bekommen haben.

Am meisten mochte ich dabei Kian mit seiner ruhigen und verständnisvollen Art. Er war total herzlich und nicht auf Drama ausgerichtet. Er hat immer abgewartet und konnte auch verzeihen. So hat er einige Sympathiepunkte erspielen können und ich muss sagen, dass er mir am sympathischsten der drei war. Dann mochte ich auch Ash eigentlich ganz gerne. Ich fand es aber schade, dass er so lange den mürrischen und schlecht gelaunten Zeitgenossen gezeigt hat und man keine anderen Emotionen sah. Er war dadurch nicht gerade offen oder warmherzig, mit was ich nicht ganz klargekommen bin. Dann mochte ich leider June am wenigsten. Das hat sich etwas während des Buches geändert aber so richtig einen Zugang fand ich zu ihr einfach nicht. Besonders schlimm fand ich, wie sie einfach mit den Jungs gespielt hat und sie so lange hingehalten hat. Das war so unsympathisch, dass ich sie mir am liebsten aus dem Buch gewünscht hätte. Nur mit Kian und Ash wäre es zeitweise viel besser gewesen. 

Was mich ebenfalls nicht umhauten konnte, war die Handlung. Sophie Bichon hat zwar einen tollen Schreibstil, der sehr poetisch und mit schönen Formulierungen geschmückt ist, doch das ist leider nicht das, was ich gerne lese. Für mich braucht es eine Handlung, die mich fesselt, was hier nicht der Fall war. Ich bin sogar in einen eher schnelleren Lesefluss verfallen, in dem ich Passagen übersprungen habe, weil sie so unnötig waren und keine Handlung besassen. Es gab neben der Liebesgeschichte einfach nicht weiteres, das mich hätte packen können, weil auch das Thema Theater nicht sehr präsent war. Das ist sehr schade aber leider einfach mein Empfinden.

Insgesamt war das Buch einfach nicht so ganz meine Geschichte, die ich dennoch weiterempfehlen würde. Es gibt eine wichtige und schöne Botschaft, die weitergetragen werden muss aber für meinen Geschmack hat dennoch zu viel gefehlt. Deshalb vergebe ich gute 3.5 Sterne.

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